Der Tschad, Teil von Französisch-Äquatorialafrika und das ärmste Territorium des Empire, hat seit dem 19. November 1938 einen schwarzen Gouverneur (den ersten im ganzen französischen Kolonialreich), Félix Éboué. Für die Nazis ein Alptraum, zudem er auch noch Freimaurer ist.
Die Niederlage von Frankreich gegen die Wehrmacht gefiel ihm verständlicherweise gar nicht, und den Radio-Appell von Charles de Gaulle vom 14. Juni 1940 hatte er mitbekommen und unterstützte ihn. Leider war da noch sein Vorgesetzter, Generalgouverneur Pierre Boisson, der lieber auf der Seite von Vichy-Frankreich blieb.
Bis zum September wartete Éboué ab, aber als sich gezeigt hatte, dass keine Invasion von Großbritannien drohte, erklärte er, dass die Kolonie sich dem Freien Frankreich anschloss. Durch sein mutiges Beispiel bewegte er auch die benachbarte Kolonie von Ubangi-Shari, sich der Rebellion anzuschließen. Wegen dieser Veränderung war es den Briten nun möglich, von Nigeria aus über freundliches Gebiet bis in den Sudan zu fliegen.
Im März wurde von hier aus die Oase Kufra erobert - ein kleiner, aber symbolischer Sieg für das Freie Frankreich, und eine weitere Blamage für den "Duce".
Als in der zweiten Jahreshälfte 1942 die Westalliierten die "Operation Freedom" begannen, schloss sich ganz Äquatorialafrika an. Éboué drang mit seinen Truppen vom Tschad aus in den Niger ein. Er stieß dabei kaum auf Widerstand. Während im Norden die Alliierten und Achsenmächte den Bodenkampf aufnahmen, eroberte er Haute-Volta. Dann vereinigte er seine Kräfte mit denen von General Laminart im Süden, und sie griffen Tombouctou (Timbuktu) an, die Hauptstadt von Mali, die ebenfalls fiel.