Alternativgeschichte-Wiki
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Auch die US-Wahlen 1942 fanden vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs statt, am 3. November. Dementsprechend waren die Wähler angespannt - noch mehr als 1940. Wie bei "Midterm"-Wahlen üblich, musste die Partei des Präsidenten Verluste einstecken. Auch war die Wahlbeteiligung (typisch für die USA) sehr niedrig, nur etwa ein Drittel der Wahlberechtigten beteiligte sich.

Unüblich für die USA, beeinflussten diesmal drei Ereignisse aus dem Ausland die Wahl:

  • Als "Genosse" Stalin Ende November 1941 den "Ostfrieden" mit dem "Reich" schloss, war die radikale Linke gespalten (d.h. noch mehr als ohnehin schon), wenn nicht diskreditiert. Präsident Franklin D. Roosevelt galt nun als naiver Kommunistenfreund. Da die Sowjetunion unter "Uncle Joe" aus "Georgia" nun nicht mehr als Freund galt, wechselten manche Unentschiedenen zu den Republikanern, so z.B. der B-Schauspieler Ronald Reagan.
  • Als die "Operation Freedom" - die Invasion der Westalliierten in Marokko - im Herbst 1942 zu einer Niederlage führte, war FDR erst recht getroffen. Die Ironie: Er selbst hatte auf die überhastet durchgeführte Invasion gedrängt, gerade um die Chancen der Demokraten bei der Wahl zu verbessern. Ein Neuling in der Politik, der bisherige Richter Joseph McCarthy, behauptete in seinem Wahlkampf sogar, an der gescheiterten Invasion wären kommunistische Sympathisanten in der Regierungsbürokratie schuld.
  • Im Uboot-Krieg starben mehr und mehr US-amerikanische Seeleute und Piloten, ohne dass sichtbar wurde, warum sich diese Opfer gelohnt hatten.

Wahl zum US-Senat[]

Im Vergleich zu UZL gelang es den Republikanern, auch in Colorado und Montana zu gewinnen. Damit hatten sie elf Sitze gewonnen (einen davon von dem Ex-Republikaner George W. Norris, dem letzten "Independent" im Senat) und alle von ihren neun behalten, die zur Wahl gestanden waren.

Die Demokraten hielten von ihren 24 Sitzen nur vierzehn. Damit verloren sie ihre bisherige Zweidrittelmehrheit, so dass die Republikaner in Zukunft mehr Mitsprache haben würden. Bei den Stimmen hatten die Republikaner ihre Gegner sogar überflügelt, aber wegen dem Mehrheitswahlsystem wurde daraus keine parlamentarische Mehrheit.

1942 United States Senate elections results map HM6


Zum Vergleich UZL: Wahlen zum Senat der Vereinigten Staaten 1942

Wahl zum Repräsentantenhaus[]

Auch hier erhielten die Republikaner nun mehr Stimmen als die Demokraten, und gewannen 69 Sitze hinzu, was ihnen die Mehrheit gab. In Zukunft würden sie mehr mitreden dürfen, speziell beim Haushalt. Die Demokraten behielten nur 204 von 270. Der Abstand zwischen den großen Parteien betrug nun 24 Sitze. Die linke Farmer-Labor Party von Minnesota verlor ihren letzten Sitz.

Unter den neuen Gesichtern stachen J. William Fulbright (D) aus Arkansas und Joseph McCarthy (R) aus Wisconsin heraus.

Zum Vergleich UZL: Wahlen zum Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten 1942

Wahl der US-Gouverneure[]

Gewählt wurde in 33 Bundesstaaten. In sieben davon konnten die Republikaner den Demokraten das Amt abnehmen. Zwei prominente Gewinner waren Earl Warren in Kalifornien und Thomas Dewey im US-Staat New York. Überraschend wurde in Wisconsin ein Progressiver gewählt, Orland Steen "Spike" Loomis. Drei Ergebnisse wichen von UZL ab: Theodore McKeldin (R) schlug Herbert O'Conor in Maryland, während in Wyoming Nels H. Smith (R) sein Amt gegen Lester C. Hunt verteidigen konnte. Und in Kansas gewann Andrew Frank Schoeppel (R) gegen William H. Burke, der vor zwei Jahren erst Payne Ratner (R) das Amt abgenommen hatte.

Im Jahr zuvor hatte es auch eine Gouverneurswahl gegeben, in Virginia, wo der demokratische Kandidat Colgate W. Darden jr. wenig überraschend mit einer Dreiviertelmehrheit gewann.

1942 United States gubernatorial elections results map HM6


Zum Vergleich UZL: 1942 United States gubernatorial elections

Folgen[]

Nach dieser Wahlniederlage wurde fraglich, ob FDR den Krieg gegen Nazi-Deutschland weiterführen könnte. Eine Invasion des europäischen Kontinents schien weiter entfernt denn je, und würde, wenn überhaupt, nach 1944 stattfinden müssen - nur dass mittlerweile selbst die Wiederwahl von FDR (denn ein anderer Kandidat kam nicht in Frage) in diesem Jahr nicht mehr sicher schien. Sogar der böse Begriff "lame duck" (lahme Ente)[1], fiel jetzt über ihn.

Im "Reich" verkündete der "Führer" nun auch, zu einem Frieden mit der Anglosphäre bereit zu sein, solange sie "nur" bereit wäre, seine Eroberungen anzuerkennen. Die Republikaner, die durch ihren Erdrutschwahlsieg Mut gefasst hatten, unterstützten ihn dabei nicht direkt, aber riefen nun immer lauter danach, den Schwerpunkt des Krieges in den Pazifik zu verlegen. FDR verteidigte seine Politik, indem er darauf hinwies, dass die USA ihren Verbündeten Großbritannien nicht einfach aufgeben dürften. Später sollten Historiker schreiben, dass alleine schon die Tatsache, dass von einem Frieden mit den Nazis überhaupt gesprochen wurde, bereits auf den "Westfrieden" hin- bzw. vorausdeutete.

Fußnoten[]

  1. So werden viele US-Präsidenten in ihrer zweiten Amtszeit genannt, weil alle wissen, dass sie ja sowieso nicht wiedergewählt werden können.
USFlagge
Wahlen in den USA in der ZL
54star
"Wieviele Sechsen muss Adolf Nazi würfeln?"
Krieg: 1940 | 1942 | 1944

Nachkrieg: 1948 | 1952 | 1956 | 1960

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