Die Vereinigten Staaten von Amerika sind 1940 das Land mit der drittgrößten Bevölkerung weltweit (etwa 140 Millionen), und verfügen über ein industrielles Potenzial, das größer ist als das der nächststärkeren Staaten zusammengenommen. Trotzdem schaffen sie es, gleichzeitig deutlich schwächer zu scheinen - geradezu trügerisch.
Politisch hat Präsident Franklin D. Roosevelt seinen "New Deal" durchgesetzt und ist bei der Mehrheit der Bevölkerung sehr beliebt (speziell den Großstädtern, Minderheiten, und weißen Südstaatlern), auch wenn die Ergebnisse gemischt waren - die Wirtschaft hat sich erholt, aber die Arbeitslosigkeit liegt immer noch bei etwa 15%, und 1937 gab es eine kleine Rezession. Auch gibt es eine große isolationische Minderheit, die nicht damit einverstanden ist, dass Roosevelt Großbritannien mit viel Geld und Waffen gegen Nazi-Deutschland unterstützen will. Seine Demokraten haben im Kongress eine überwältigende Mehrheit, selbst nachdem die Republikaner bei den Zwischenwahlen von 1938 ihre Mandate fast verdoppeln konnten - aber in der Praxis haben sich die Republikaner mit den Südstaaten-Demokraten zur Conservative Coalition zusammengetan, um noch mehr "New Deal"-Maßnahmen zu verhindern.
Im Weltkrieg[]
Somit ist die Situation schwierig für Roosevelt. Er würde gerne mobilisieren (1940 ist die Armee erst etwa eine halbe Million Mann stark, vergleichbar mit der Friedensstärke von Frankreich), aber er muss auch an die Wahlen im November denken. Seine zweite Amtszeit wird ablaufen, und noch nie hat ein US-Präsident eine dritte erhalten. Aber wer sollte in dieser schwierigen Zeit sein Nachfolger werden? Vizepräsident "Cactus Jack" John Nance Garner? Außenminister Cordell Hull? Finanzminister Henry Morgenthau? Oder gar der exzentrische Landwirtschaftsminister Henry A. Wallace, oder Arbeitsministerin Frances Perkins? Und wer wird für die Republikaner antreten? Thomas E. Dewey aus New York, der Gangsterboss Al Capone hinter Gitter brachte? Earl Warren, der in Kalifornien sogar bei Demokraten beliebt ist? Der hochgeschätzte Senator Robert A. Taft? Ein Außenseiter wie Henry Ford oder Charles Lindbergh? Oder gar der "Überläufer" von den Demokraten Wendell Willkie, oder Ex-Präsident Herbert Hoover? - Am Ende hat FDR seine Kandidatur zwar nie verkündet, aber seine Anhänger haben ihn einfach als Kandidat auf die Wahlzettel geschrieben, und Ende Mai hat ihn seine Partei so gut wie nominiert. Die Situation bei den Republikanern war weniger klar; am Ende entschieden sie sich auf dem Parteitag im Juni überraschend für Willkie.
Darüber hinaus hat FDR nur erreicht, seit dem 12. September 1939 die Neutralitäts-Patrouille zu implementieren, bei der er die US Navy eine Zone von 300 Meilen östlich von Nord- und Südamerika bewachen lässt. Und am 25. Januar 1940 autorisierte er den Atlantic Weather Observation Service, der im Krieg nützlich sein könnte.
Einige US-Piloten kämpfen seit Sommer 1940 in den Eagle Squadrons als Freiwillige für Großbritannien.
Wirtschaftskrieg und Aufrüstung[]
Selbst der Verkauf von Waffen an die Alliierten war schwierig, wegen der Neutralitätsgesetze aus den 1930ern, die genau das verbaten - bis FDR durchgesetzt hat, dass sie Waffen kaufen dürfen, solange sie diese bar zahlen und auf eigenen Schiffen transportieren ("Cash & Carry").
Im Juni forderte die US Navy unter dem Eindruck der deutschen Siege, die Flotte um 75% zu vergrößern (in UZL 70%). Nach extrem kurzer Debatte stimmte das Repräsentantenhaus für ein 9 Milliarden US$ teures Programm, das u.a. den Bau von neun Flugzeugträgern der Essex-Klasse (1942) vorsah und im Juli als Two-Ocean Navy Act verabschiedet wurde. Allerdings wird erwartet, dass der erste von diesen nicht vor 1944 fertiggestellt sein wird. Trotzdem beeindrucken alleine schon die Planzahlen - wenn erst einmal realisiert, würde die US Navy selbst die Royal Navy in den Schatten stellen. Danach konnten die USA Ende August dem Empire im Zerstörer-für-Stützpunkte-Abkommen 50 alte Zerstörer der Town-Klasse (1940) überlassen (wobei sich diese als nicht so nützlich erwiesen wie gedacht, auch wenn Churchill meinte, er müsste ihren Wert in Diamanten messen) und durften dafür nun Stützpunkte in den britischen Kolonien in Amerika bauen. Wie Churchill kommentierte, waren die USA damit nicht mehr neutral, sondern eher nicht kriegführend.
Als dann Japan sich im Juli 1940 in Französisch-Indochina einmischte, erließ FDR den Export Control Act, der die Ausfuhr von Munition, Flugzeugen, Flugzeugteilen und Flugzeugbenzin nach Japan verbot. Im September wurde von diesem Tonkin besetzt - und die USA verbaten nun auch den Export von Eisen und Schrott.
Im September 1940 wurde dann die Wehrpflicht wiedereingeführt - die erste in Friedenszeiten. Mittlerweile gab es dafür eine Zweidrittelmehrheit.
Im November hielt FDR bald nach seiner Wiederwahl eine Rede, in der er die Situation von Großbritannien im Weltkrieg mit einem brennenden Haus verglich und darauf hinwies, dass man seinem Nachbarn in so einem Notfall seinen Gartenschlauch leihen würde, ohne Geld dafür zu verlangen (solange der Schlauch nicht beschädigt wird). Mit dieser Rede bereitete er die US-Bevölkerung auf sein "Leih- und Pachtgesetz" vor. Bislang war die Vergabe von Krediten wegen dem Johnson Debt-Default Act von 1934 unmöglich. Robert Taft kritisierte ihn, dass das Verleihen von Kriegsgerät eher wie das eines Kaugummis sei.
Im März 1941 konnte Roosevelt einen Erfolg verbuchen, als der US-Kongress das Leih- und Pachtgesetz verabschiedete. Davon profitierten das Empire und China sehr, nachdem sie mittlerweile praktisch pleite waren. Das Gesetz wurde nach Beginn von "Unternehmen Barbarossa" auch auf die Sowjetunion ausgeweitet. Als diese dann aber Ende des Jahres den "Ostfrieden" mit dem "Reich" schloss, stand Roosevelt auf einmal als naiver Kommunistenfreund da. Ein Imageschaden, von dem er sich nicht mehr wirklich erholen sollte.
Zwischenzeitlich hatte er Anfang des Jahres die Pan-Amerikanische Sicherheitszone auf den halben Atlantik ausgeweitet und danach deutsche Handelsschiffe und Guthaben in den USA beschlagnahmt. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in die Sowjetunion setzte er durch, dass US-amerikanische Kriegsschiffe die Konvois innerhalb dieser Zone begleiteten, so dass die Schiffe der Royal Navy für andere Zwecke verfügbar waren, und gab seinen Schiffen den Schießbefehl. Ein Verhalten, das die Kriegsmarine unfair fand. Nun drohten Zwischenfälle mit den deutschen Ubooten... Im Sommer arbeitete er bei einem Treffen mit Churchill eine Nachkriegsordnung aus, in der auch die Rede vom "endgültigen Ende der Nazi-Tyrannei" war, ähnlich wie mit der Atlantik-Charta aus UZL.
Zukunft[]
Dank Kurzzeitpräsident Wallace erwarben die USA 1944 viele Kolonien der Briten, Franzosen, Niederländer und Dänen in Amerika und im Pazifik, die nun zu US-Territorien wurden, als Gegenleistung für Waffenlieferungen und Kredite.
Die US-Verfassung musste mehrfach ergänzt werden: Einmal, um die Frage zu klären, was beim Tod oder Amtsunfähigkeit eines Präsidenten oder Vizepräsidenten passieren soll (in UZL der 25.); die Beschränkung der Amtsdauer des Präsidenten auf zwei Wahlperioden (in UZL der 22.); auch wurde der 27. Zusatz, dass Diätenerhöhungen erst nach der nächsten Wahl gültig werden, bereits früher als 1992 eingeführt.