Das Vereinigte Königreich unter Premierminister Neville Chamberlain hatte durch dessen Appeasement-Politik den Zweiten Weltkrieg nicht verhindern können. Auf einen Krieg mit der Landmacht Nazi-Deutschland war man schlecht vorbereitet, für den Einsatz standen nur neun Divisionen bereit. Immerhin ist die Royal Navy stark wie eh und je und hat eine Seeblockade der deutschen Küsten eingeleitet.
An der Westfront Deutschlands kam es zunächst, was viele verwunderte, obwohl das Britische Empire und Frankreich bereits am 3. September den Krieg erklärt hatten, praktisch zu keinen Kampfhandlungen. Das, obwohl etwa 110 westliche Divisionen gegen 23 deutsche standen. Diese Situation wurde "Sitzkrieg" oder "komischer Krieg" (phoney war/drôle de guerre) genannt. Manche wie Churchill drängte auf ein agressiveres Vorgehen, konnten sich aber nicht durchsetzen.
Gegen die Niederlage Polens wurde nichts unternommen, dafür schlossen sich drei polnische Zerstörer und zwei U-Boote der Royal Navy an.
Bereits vor Kriegsbeginn wurde der Emergency Powers (Defence) Act 1939 (Notstands-Vollmachtsakt von 1939 zur Verteidigung) erlassen, der der Regierung theoretisch die ganze Macht über Personen und Eigentum gibt - auf zweifachen Verstoß steht die Todesstrafe. Seit Dezember 1939 sind die ersten Nahrungsmittel (Butter, Zucker, Speck) rationiert.
Als die Sowjetunion im Winter 1939 Finnland angriff, dachte man über eine Intervention nach. Dann wurde die Operation Catherine - eine Störung des deutschen Schiffsverkehrs in der Ostsee, einschließlich der wichtigen Eisenerzeinfuhr aus Schweden für 1940 erwogen und wieder verworfen. Schließlich entschloss man sich stattdessen für die Operation Wilfred, eine Landung in Norwegen. Am 4. April 1940 liefen dann ein Schlachtkreuzer und zwölf Zerstörer Richtung Norwegen aus. Es stellte sich heraus, dass die Deutschen ihnen mit der Besetzung von Dänemark und Norwegen um Stunden zuvorgekommen waren. Am 9. und 10. April kam es zur Seeschlacht bei Narvik. In Folge wurden dort 38.000 alliierte Soldaten - Briten, Franzosen, und Polen - gelandet. Als Folge seines Versagens in Norwegen musste Chamberlain zurücktreten und wurde durch den Ersten Lord der Admiralität Winston Churchill ersetzt.
Am 12. April wurden die Färöer präventiv besetzt, am 10. Mai auch Island.
Der Westfeldzug[]
Dann aber, ebenfalls am 10. Mai, fiel die Wehrmacht in den Niederlanden, Belgien, und Luxemburg ein. Am 15. Mai kontaktierte der französische Premierminister Reynaud den neuen britischen Premierminister und benutzte dabei die Worte "Wir sind besiegt". In Paris brach bereits Panik aus.
In dieser Zeit, am 14. Mai 1940, rief Kriegsminister Anthony Eden die Briten dazu auf, den Local Defence Volunteers beizutreten. Schon in der ersten Woche folgten etwa 250.000 seinem Aufruf, bis Juli wurden es etwa 1,5 Millionen. Für den Fall einer Invasion sollen diese Männer nicht nur die Wehrmacht bekämpfen, sondern auch Sabotage betreiben. In der zweiten Julihälfte wurden sie auf einen Vorschlag von Churchill hin in "Home Guard" umbenannt, weil er diesen Namen inspirierender fand - trotz der Kosten, eine Million neue Armbinden bedrucken zu lassen.
Bis zum 20. Mai erreichte die Wehrmacht den Ärmelkanal; die Reste der belgischen Armee, das britische Expeditionskorps unter Lord Gort, und drei französische Armeen waren von Frankreich abgeschnitten. Am 24. Mai nahm die Wehrmacht Boulogne und schloss Calais ein, was die Chancen der Alliierten auf Evakuierung deutlich verschlechterte. Am 25. Mai gelang überraschend auch die Besetzung von Dünkirchen, womit sie praktisch auf Null fielen.
Für den 26. Mai war eine Konferenz von Reynaud und Churchill in London geplant, die aber von der Situation bei der Schlacht von Dünkirchen überschattet wurde. Churchill hatte gehofft, mit der "Operation Dynamo" wenigstens einige zehntausend Mann evakuieren zu können; nun schien selbst dieses Ziel fern gerückt. Trotzdem schaffte es Churchill, seine erste Regierungskrise vom 25. bis 28. Mai zu überleben, als ihn Außenminister Lord Halifax um die Führung herausforderte.
Am 2. Juni begann die erneute deutsche Offensive ("Fall Rot"), gegen Frankreich. Bereits am 9. Juni hatte die Wehrmacht die Seine erreicht. Diese Erfolge ermunterten Benito Mussolini, Frankreich und Großbritannien am 8. Juni ebenfalls den Krieg zu erklären. Verhandlungen mit Frankreich über eine britisch-französische Union blieben ergebnislos, und am 19. Juni musste der Verbündete einen Waffenstillstand schließen.
Allein im Krieg[]
Nun blieb nur noch Charles de Gaulles Freies Frankreich im Krieg. Am 30. Juni gingen auch die Kanalinseln verloren. Stand nun eine Invasion der Insel ("Unternehmen Seelöwe") bevor, wie viele befürchteten? Dies war umso beunruhigender, als nur noch wenige Divisionen der British Army zur Verteidigung bereitstanden - eine bunt zusammengewürfelte Mischung aus der frisch aufgestellten 52. Division, den evakuierten Truppen aus Norwegen, Belgien und Frankreich, der aus Island zurückgekehrten Besatzung, sowie langsam eintreffenden Verstärkungen aus dem ganzen Empire - unter den ersten waren eine Division aus Britisch-Indien im Frühling und im August die 2. Division aus Kanada. Dazu kommen eiligst neu aufgestellte Truppen sowie die Home Guard, wie sie auf Wunsch von Churchill seit der zweiten Julihälfte hieß. Ab Ende Juli trafen die ersten Gewehre und Feldgeschütze aus den USA ein.
Im Juli 1940 hatte Großbritannien etwa 1200 schwere und 600 leichte Flak-Kanonen zur Verfügung. Im Dezember war die Zahl auf etwa 1500/650 gestiegen. 4000 Suchscheinwerfer waren im Einsatz. 160.000 Mann waren im Juli für die Verteidigung gegen Luftangriffe zuständig, 270.000 im Dezember.
Nun wurden Vorbereitungen gegen eine mögliche Invasion getroffen: Orts- und Straßenschilder, Wegweiser usw. werden abmontiert; Landkarten, Reiseführer usw. verboten und beschlagnahmt - damit sich Spione und Invasoren nicht zurechtfinden. Panzergräben werden auf Feldern, Gärten, Golfplätzen usw. ausgehoben. Auf freien Flächen werden sperrige Hindernisse wie Autowracks und Bettgestelle abgelegt, um Fallschirmspringern eine Landung zu erschweren. Feuerwerke und das Steigenlassen von Drachen und Ballons wurden wegen dem Luftkrieg verboten. "Feindliche Ausländer" werden interniert, oft auf der Isle of Man - darunter auch deutsche Juden, hier ging man zu weit. Die Auxiliary Units sollen im Fall einer Invasion einen Guerillakrieg führen. Damit war Großbritannien das erste Land der Neuzeit, das solche Truppen aufstellte. Für den schlimmsten Fall sind noch etwa 1500 Tonnen Senfgas aus dem Ersten Weltkrieg übrig...
Auch die Wirtschaft macht Sorgen: Im dritten Quartal waren die Exporte um gut ein Drittel gefallen, und die Gold- und Dollarreserven neigten sich langsam dem Ende zu. Daher war es eine Erleichterung, als die USA Ende August dem Empire im Zerstörer-für-Stützpunkte-Abkommen 50 alte Zerstörer der Town-Klasse (1940) überließen (wobei sich diese als nicht so nützlich erwiesen wie gedacht, auch wenn Churchill meinte, er müsste ihren Wert in Diamanten messen - immerhin konnten die Briten nun ihre besseren Zerstörer an anderen Kriegsschauplätzen einsetzen) - und durften dafür nun Stützpunkte in den britischen Kolonien in Amerika bauen. Im November enthüllte der Botschafter in den USA, Lord Lothian, dass sein Land im Grunde pleite war und US-Dollars bräuchte. Daraufhin stürzte das britische Pfund von 4,80 auf 4 US$ ab.
Nachdem es schon zuvor zu "Störangriffen" der Luftwaffe gekommen war, sorgte das "Unternehmen Adlerangriff" dafür, dass der Luftkrieg nun auf die Insel kam. Aber das Schlimmste sollte erst noch bevorstehen: "The Blitz", wie man es nannte - schwere Luftangriffe auf London und andere Städte.
Trotz allem zerstörten diese Angriffe die britische Moral nicht, sondern verbesserten sie sogar: Ursprünglich hatte man nämlich damit gerechnet, dass eine zweimonatige Bombardierung von London 600.000 Tote und doppelt soviel Verwundete verursacht hätte. Daher fürchtete man den Luftkrieg so sehr wie Jahre später die Atombombe.
Zu dieser Zeit flog die Luftwaffe viele Tagangriffe; erst nachdem dies nicht zum gewünschten Ergebnis führte, beschränkte sie sich auf Angriffe bei Nacht. In zwei Monaten waren eine Million Brandbomben abgeworfen worden - über 12.000 Briten waren getötet worden und noch mehr verwundet, aber gerechnet hatte man mit weit mehr.
Ab November griff die Luftwaffe zunehmend andere Städte außer London an. In der Nacht zum 11. November gelang es ihr, die Stadt Coventry mit über 500 Bombern anzugreifen und 40.000 Brandbomben abzuwerfen - dieses eine Mal hatten die Codeknacker vom Bletchley Park nicht schnell genug gearbeitet. 5.000 Häuser wurden zerstört und fast 70% beschädigt, trotzdem wurde das Hauptziel - die dortige Flugzeugproduktion zu schädigen - verfehlt: Die Briten hatten die Produktion bereits größtenteils aus der Stadt verlagert. Aber da Joseph Goebbels das nicht wusste, konnte er einen großen Sieg verkünden, und prägte das Wort "coventrieren" für "zerstören".
Einige US-Piloten kämpfen seit Sommer 1940 in den Eagle Squadrons als Freiwillige für Großbritannien.
Griechenland und Ägypten[]
Am 28. Oktober, dem «Όχι»-Tag, hatte Italien Griechenland ein Ultimatum gestellt, das aber abgelehnt wurde. Somit kam es zum Krieg. Die zahlenmäßig überlegene italienische Armee blieb nach Anfangserfolgen stecken, und den Griechen gelang es ab November sogar, sie nach Albanien zurückzuwerfen. Nun aber griff der "Führer" ein und entsandte die Wehrmacht auf den Balkan. Im April 1941 wurde Griechenland nach 25 Tagen Kampf besiegt, nur Kreta hielt noch aus. Churchill hatte nicht mehr als zwei Divisionen schicken können, von denen nun 8.000 Mann verloren waren. Im späten Mai eroberte die Wehrmacht mit Hilfe von Fallschirmspringern auch Kreta.
Zwischenzeitlich hatten die Italiener in Ägypten einige Erfolge feiern können. Bis August 1940 waren sie nach Sidi Barrani vorgedrungen; im November hatten sie Marsa Matruh erreicht, blieben nun aber - wieder - stecken. Nur die zahlenmäßige Schwäche der britischen Truppen hielt sie von einem Gegenangriff ab. Februar 1941 waren sie endlich ausreichend verstärkt, um einen Gegenangriff durchzuführen. Selbst Libyen geriet nun in Gefahr. Inzwischen war aber bereits Erwin Rommel mit dem DAK in Nordafrika angekommen und warf die Briten im "Unternehmen Sonnenschirm" zurück. Schließlich gelang es ihm im März, bis nach El Alamein vorzudringen - weiter kam er allerdings nicht, die Nachschubprobleme erwiesen sich als unlösbar: Da es keine Eisenbahn bis Marsa Matruh gab, mussten die LKWs für jeden abgelieferten Liter Benzin selber fünf Liter verbrauchen.
Zukunft[]
Aufgrund des verlorenen Weltkrieges verlor das Empire große Teile seines Imperiums: Die Kanalinseln, Malta, Zypern, Ägypten, Palästina, Transjordanien, Somaliland und Teile des Sudans waren von den Achsenmächten besetzt und verblieben dort, auf unabsehbare Zeit. Um die Schulden bei den USA zu begleichen, musste das Land alle seine Kolonien im Pazifik und den Amerikas (bis auf die Falkland-Inseln) an die USA unter Präsident Wallace verkaufen. Bald darauf kam es auch noch zur - wegen dem Krieg verschobenen - Unabhängigkeit von Indien und Pakistan. Trotzdem blieb das Land die zweitwichtigste Macht in den Oceanic Nations.
In der Nachkriegszeit wurde das Land längere Zeit von der "sensible coalition" aus Konservativen (unter Eden) und Labour (unter Attlee) weiter regiert. Dabei half, dass beide Parteien ihren radikalen Flügel verloren hatten: Sowohl die Moskau-treuen Sozialisten als auch die rechten "Konservationisten" hatten sich selbständig gemacht. Bis 1953 blieben letztere dank Churchill strikt antinazistisch, aber nach seinem Tod gerieten sie mehr und mehr unter den Einfluss des Reichs.
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