Vorgriff auf die Vergangenheit, auch Das Mittelalter findet nicht statt, ist ein Science-Fiction-Roman von L. Sprague de Camp. Der Roman erschien erstmals im Dezember 1939 als Kurzgeschichte in der neunten Ausgabe des Pulp Fantasy Fiction Magazins Unknown. Die Kurzgeschichte wurde erweitert und 1949 als Roman publiziert. Die deutsche Erstausgabe erschien 1965 unter dem Titel Das Mittelalter findet nicht statt. Eine Neuauflage folgte 1972 unter dem Titel Vorgriff auf die Vergangenheit in der Übersetzung von Heinz Nagel.
Handlung[]
Der junge Archäologiestudent Martin Padway befindet sich im Italien des Jahres 1938 und kommt ins Gespräch mit Professor Tancredi.
Der Professor vertritt die Theorie, dass es Risse in der Zeit gibt, in der Menschen verschwinden und dort die Möglichkeit haben zu leben, und sogar die Geschichte zu verändern. Jedoch finden die Veränderungen in einer anderen Zeitlinie statt, ohne die originale Zeitlinie zu verändern.
Martin kann dieser Theorie keinen großen Glauben schenken und will einfach nur seine Arbeit erledigen.
Doch dann schlägt neben ihm ein Blitz ein, und er findet sich so plötzlich in Rom des 6. Jahrhunderts wieder.
Zunächst glaubt Martin, dass er das alles träumt. Doch dann muss Martin erkennen, dass er tatsächlich in die Vergangenheit geraten ist, aber kann sich nicht erklären, warum ihm das passiert ist.
Martin schafft es, mit der lateinischen Sprache und den Gepflogenheiten dieser Zeitperiode zurecht zu kommen, und findet in dem gotischen Farmer Nevitta, Sohn von Gummund, einen Freund.
Martin Padway, der sich fortan Martinus Paduei nennt, muss nun versuchen, in dieser Welt und Zeit seinen Lebensunterhalt zu sichern und nimmt dafür Kontakt mit dem Bankier Thomasus dem Syrer auf, um ihn um Kredit zu bitten. Zunächst ist Thomasus misstrauisch, als Martin ihm Ideen anbietet, die gewinnbringend sein könnten. Aber als Martin ihm zeigt, dass man mit dem indischen Zahlensystem wesentlichen schneller rechnen kann als mit dem römischen, ist er überzeugt.
Natürlich muss er auch auf die Umstände des Zeitalters achtgeben - die ostgotischen Herrscher Italiens ermorden sich schonmal gegenseitig, und die verschiedenen christlichen Sekten kämpfen buchstäblich miteinander.
Martin schafft es, Branntwein zu destillieren, der sich erfolgreich verkaufen lässt und ihm Geld einbringt und somit den von Thomasus gestellten Kredit zurückzahlen kann. Außerdem führt er auch andere nützliche Dinge ein - Taschen in Kleidern, oder wie man das Ungeziefer im Haus mit Schwefeldioxid loswird.
Martin passt jedoch auf, mit seinen Geschichtskenntnissen nicht allzu aufzufallen, da er nicht unnötig für einen Wahrsager gehalten werden möchte.
Mittlerweile (April 536) hat das Oströmische Reich seine Invasion von Sizilien durch General Belisarius begonnen - und Italien wird als nächstes dran sein.
Martin schafft es abermals, erfolgreich Gewinne zu erzielen, nämlich durch die "Erfindung" der Druckerpresse und des Zeitungswesens (ein Exemplar für zehn Sesterzen), wodurch er Berühmtheit erlangt. Allerdings bekommt er auch Ärger mit den Autoritäten, als man ihn der Schwarzmagie beschuldigt.
Schon bald bietet sich für Martin Padway alias Martinus Paduei die Chance an, die Entstehung des Dunklen Zeitalters zu verhindern, oder sogar die Neuzeit herbeizuführen... mit noch mehr Erfindungen, wie Brillen, dem Teleskop, und dem Telegrafen.
Dazu muss er natürlich erst einmal eine Audienz bei König Thiudahad erhalten.
Sonstiges[]
Das Buch inspirierte den Alternativgeschichte-Autor Harry Turtledove, byzantinische Geschichte zu studieren - und tiefer in das Genre einzutauchen.
Quelle (teilweise): Dt. Science-Fiction Wiki, Vorgriff auf die Vergangenheit
- Lest Darkness Fall im The True Tropes Wiki
Zeitlinien des Mittelalters |
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