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Warum ich eine verrückte ZL wie "Wieviele Sechsen..." schreibe[]
Es gibt schon viele Zeitlinien, in denen die Nazis den Zweiten Weltkrieg gewinnen. Im Internet haben sich schon Hunderte, wenn nicht Tausende an dem Thema versucht. Es wurde auch in veröffentlichten Büchern, Filmen, Fernsehserien usw. behandelt. Aber irgendwie bin ich mit all denen nicht ganz zufrieden. Und frage mich: Warum? Wie müsste eine Nazi-AWG aussehen, mit der ich in jeder Hinsicht zufrieden bin, nämlich weil sie gut geschrieben ist?
- Sie sollte realistisch sein - ohne erfolgreiches "Unternehmen Seelöwe", ohne Magie, ohne Alien Space Bats. Änderungen, die sinnvoll begründet sind; Entwicklungen, die möglich und nachvollziehbar sind.
- Sie sollte den Schmetterlingseffekt verwenden. Wenn die Geschichte Ende Mai 1940 abweicht, wird es kaum Individuen geben, die in unserer Welt nach Februar 1941 geboren wurden.
- Sie soll die Nazis nicht verherrlichen, sondern ihre Verbrechen, ihren Wahnsinn, und ihre anderen... Fehler aufzeigen.
- Sie sollte die verrückten Pläne der Nazis in die Realität umgesetzt zeigen (Vernichtungslager, Versklavung, Ostsiedlung).
- Sie sollte auch die Deutschen zeigen, die selbst nach dem "Endsieg" keine Nazis sind.
- Sie sollte auch etwas über die Welt außerhalb der Großmächte erzählen.
- Sie sollte zeigen, welchen Einfluss die Geschichte dieser Welt auf Leute hat, die nicht unmittelbar von Krieg, Eroberung und Völkermord betroffen waren, z.B. viele Durchschnittsamerikaner.
- Sie sollte nicht nur Schlachten und Landkarten behandeln, sondern auch Aspekte wie Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Gesellschaft allgemein. Die wichtigsten Entwicklungen zumindest, speziell wenn sie anders verlaufen - und auch dazusagen, warum.
- Sie sollte das veränderte Schicksal von Menschen behandeln, die in unserer Welt bekannt wurden: Als Politiker, Generäle, Wissenschaftler, große Künstler, religiöse Anführer, aber auch als große Verbrecher oder Neonazis.
- Sie sollte viele originelle Ideen enthalten, die es so noch in keiner anderen Nazi-AWG gibt. (Und ich habe viele Ideen für den Krieg und die Welt danach.)
- Andererseits sollte sie auch zumindest einige Elemente aus unserer Geschichte seit 1940 enthalten.
- Sie sollte zeigen, wie die klügsten Gegner der Nazis aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur gegen sie kämpfen, um richtigzustellen, was in dieser AZL falsch ausgegangen ist.
- Sie sollte dabei auch spannend sein, dass man sich fragt, wer am Ende gewinnen wird. (Im Moment weiß ich es noch nicht!)
- Sie sollte zeigen, wie sich das "Reich" mit der Zeit entwickelt; und die Entwicklung sollte nicht auf ewig in dieselbe Richtung gehen, egal welche.
- Sie sollte den Zusammenbruch des "Reichs" zeigen, und auch genau erklären können, wie es dazu gekommen ist.
- Sie sollte auch ein paar Elemente enthalten, die besser laufen als in UZL (was keine Entschuldigung ist!). Die Tendenz dürfte dahin gehen, dass 10% der Leute/Dinge besser (dran) sind, aber 90% schlechter als in UZL.
- Sie sollte am Ende eine Art "kanonische 'Nazis gewinnen den Zweiten Weltkrieg'-Zeitlinie" werden, auf der andere aufbauen können, um ein längerlebiges Nazi-Deutschland zu beschreiben, aber die Nachkriegszeit anders verlaufen lassen wollen, das "Reich" auf andere Weise zusammenbrechen lassen wollen, usw.
- Sie sollte all das auf möglichst konzise Weise zustandebringen. Ohne die Geschichte Deutschland bis zurück in die Steinzeit aufzulisten, ohne eine Liste der US-Präsidenten seit Washington, ohne Informationen, die man schon tausendmal woanders gelesen hat, wie z.B. dass der Vater eines gewissen mitteleuropäischen Diktators als Alois Schicklgruber geboren wurde.
Deshalb schreibe ich "Wieviele Sechsen muss Adolf Nazi würfeln?".
PS: Falls irgendwer trotz des Titels immer noch Nazi-Vorwürfe bringen will (manche haben es bereits getan): Es haben sich genug Autoren mit dem Thema eines Sieges der Nazis im Zweiten Weltkrieg beschäftigt, die mit Sicherheit nicht Nazi-verdächtig sind. So z.B. Otto Basil, Harry Turtledove, Stephen Fry, Philip K. Dick, auch Robert Harris und Ralph Giordano (in seinem Sachbuch "Wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte"). Von daher ist es gerechtfertigt, diese Frage zu untersuchen. Auch wenn man den tieferen Grund nicht nennen kann.
PPS: Die 2020er sind keine gute Zeit, und mir ist das sehr bewusst. Unter diesen Umständen ist mir wirklich nicht danach, "unterhaltsamere" Texte a la FiM-Fanfiction zu schreiben.