Winston Leonard Spencer-Churchill (* 30. November 1874 in Blenheim Palace, Oxfordshire) ist seit dem 10. Mai 1940 Premierminister von Großbritannien, seit September 1940 auch Kopf der Conservative Party, und muss das Land nun durch den Zweiten Weltkrieg führen. Eine Aufgabe, um die man ihn nicht beneiden sollte, auch wenn er wohl größter britischer Staatsmann des 20. Jahrhunderts werden dürfte, wenn der Krieg siegreich für das Empire enden sollte. Zuvor hatte er bereits in mehreren Regierungsämtern Erfahrungen gesammelt, unter anderem dem des Innenministers, des Ersten Lords der Admiralität, und des Schatzkanzlers.
Leben vor dem Krieg[]
Er entstammt der britischen Hocharistokratie und war der Sohn von Lord Randolph Churchill, einem führenden Politiker der Konservativen Partei und Nachkommen des Herzogs von Marlborough, und der US-amerikanischen Millionärstochter Jennie Jerome. Die Schule hasste er, einmal zertrampelte er den Strohhut des Direktors. Als er in New York den alternden Mark Twain traf, stellte ihn dieser als "zukünftigen Premierminister" vor. Sein Vater starb früh, am 24. Januar 1895 mit 45 Jahren. Darum fürchtete Churchill, dass auch er früh sterben müsste und deshalb versuchen sollte, möglichst bald eine Spur in der Weltgeschichte zu hinterlassen. Im gleichen Jahr schloss er sich den Freimaurern in London an und stieg 1902 in den Meisterrang auf. Am 12. September 1908 heiratete er die zehn Jahre jüngere Clementine Hozier in der St Margaret’s Church in Westminster. Aus der Ehe gingen vier Töchter und ein Sohn hervor. Für seine Frau kommt er in der Familie vom Aufwand her "an erster, zweiter, und dritter Stelle".
Nach einer Laufbahn als Offizier in Britisch-Indien (wo er Gelegenheit hatte, sich in Platon, Darwin, und die Historiker Gibbon und Macaulay zu vertiefen) und Kriegsberichterstatter in fünf Kolonialkriegen zog er 1901 als Abgeordneter ins Unterhaus ein, dem er über Jahrzehnte angehören sollte. Mit seinen Reden stach er heraus - als einfacher Abgeordneter sprach er bereits wie ein Staatssekretär, und steigerte sich mit der Zeit noch. Nach seinem 1904 erfolgten Wechsel von den Konservativen zu den Liberalen übernahm er nacheinander verschiedene Regierungsämter. Als Erster Lord der Admiralität betrieb er ab 1911 die Modernisierung der Royal Navy. Im Ersten Weltkrieg musste er wegen der ihm zur Last gelegten Niederlage bei Gallipoli 1915 zurücktreten. David Lloyd George holte ihn aber schon 1916 als Rüstungsminister ins Kriegskabinett zurück. Im Jahr 1924 wechselte Churchill wieder zu den Konservativen, die ihn zum Schatzkanzler (1924–29) machten.
Bei Feministinnen ist er äußerst unbeliebt, nachdem er sie "eine lächerliche Bewegung" genannt hatte; am 14. November 1909 hatte ihn Theresa Garnett sogar mit einer Hundepeitsche angegriffen, ebenso der Feminist Hugh Franklin am 26. November 1910. (Später, 1939, war er trotzdem dafür, dass Frauen in den Fabriken männliche Arbeiter ersetzten. Selbst für die Armee akzeptierte er sie: Herbst 1940 waren es 60.000, er wollte diese Zahl auf 200.000 steigern.) Mittlerweile wirkte er selbst für viele Konservative mit seiner Aufmachung - schwarze Weste, goldene Uhrkette, Nadelstreifen - wie aus dem 19. Jahrhundert, völlig aus der Zeit gefallen. Durch seine Ansichten hat er sich auch bei Indern, Iren, und Keynesianern erfolgreich unbeliebt gemacht.
Während der 1930er Jahre, in denen Churchills politische Karriere beendet schien, betätigte er sich vornehmlich als Publizist und Schriftsteller - Minister in Großbritannien erhalten keine hohen Pensionen. So schrieb er über seinen Vater Randolph (zwei Bände), seinen Vorfahren Marlborough (vier Bände), und den Ersten Weltkrieg (sechs Bände); letzteres Buch wurde eine "verkappte Autobiografie" genannt. Als einer von wenigen Politikern warnte er Regierung, Parlament und Öffentlichkeit vor der aggressiven, revisionistischen Politik Nazi-Deutschlands (so in seinem Artikel "The Truth about Hitler" oder dem Zitat "You were given the choice between war and dishonour. You chose dishonour, and you will have war." - Sie hatten die Wahl zwischen Krieg und Ehrlosigkeit. Sie haben die Ehrlosigkeit gewählt, und Sie werden den Krieg bekommen.), fand damit aber kaum Gehör.
Im Zweiten Weltkrieg[]
Erst bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 erhielt der erklärte Gegner von Adolf Nazi wieder ein Regierungsamt, zunächst erneut das des Ersten Lords der Admiralität. Dies kündigte er allen Einheiten der Marine mit dem Funkspruch "Winston is back!" an. Anfang 1940 schlug er die Operation Catherine vor - eine starke Flotte sollte in die Ostsee vordringen, die Eisenerzeinfuhr aus Schweden ins "Reich" abschneiden, und womöglich die skandinavischen Staaten zu Verbündeten machen. Als Premierminister Neville Chamberlain infolge der glücklosen alliierten Kriegführung zurücktreten musste, übernahm Churchill sein Amt.
Als Premierminister[]
- "What a hell of a time to become PM." (Was für eine höllische Zeit, Premierminister zu werden.)
- --Churchill
Um seine Regierung auf eine breitere Basis zu stellen, bildete er mit der Labour Party und der Liberal Party eine Allparteienkoalition. Außerdem ernannte er sich selbst zum Verteidigungsminister - eine Neuerung, so dass die Teilstreitkräfte nicht mehr vier verschiedenen Ministern unterstanden. Als Außenseiter in seiner Partei hatte er anfangs mehr Unterstützung von Labour als von seinen eigenen Leuten. Am 13. Mai verkündete er vor dem Unterhaus: "Ich habe nichts anzubieten außer Blut, Mühsal, Tränen und Schweiß!" - ein Zitat, das eines seiner berühmtesten werden sollte.
Die Erfolge der Wehrmacht in Belgien und Frankreich, die in der Schlacht von Dünkirchen kulminierten, waren ein harter Schlag für Churchill; trotzdem schaffte er es, seine erste Regierungskrise vom 25. bis 28. Mai zu überleben, als ihn Außenminister Lord Halifax (den er "Holy Fox" nannte) um die Führung herausforderte. Die Nazi-Propaganda behauptete, er hätte sich nach der Kapitulation von Ypres sinnlos betrunken, um dann 24 Stunden nicht ansprechbar zu sein; auch wenn Churchill in dieser Zeit nicht in Erscheinung trat, hielt er nur wenige Tage später, am 4. Juni, eine gewohnt unbeugsame Rede (er sagte sogar, dass er den Kampf von der "Neuen Welt" aus weiterführen würde, falls die Insel jemals fallen sollte), deren Zitate "wenn nötig, für Jahre; wenn nötig, alleine", "wir werden unsere Insel verteidigen, was immer es uns auch kosten möge" und "wir werden uns niemals ergeben" die am Boden liegende britische Moral wieder aufbauten. Nur an einer Stelle, bei dem Wort "scythe" (Sense), hat er kurz gezögert... Erst bei dieser Gelegenheit erfuhren die Briten von der fehlgeschlagenen Evakuierung, aber der Premierminister beruhigte sie mit den Worten "Wars are not won by evacuations" (Kriege werden nicht durch Evakuationen gewonnen). In dieser Zeit war es durchaus bereit, gegen die Abtretung von Gibraltar, Malta, und einigen Kolonien Frieden zu schließen - wenn man den Nazis hätte trauen können, was nun aber niemand mehr im Lande glaubte.
Am 9. Juni traf er sich zum ersten Mal mit Charles de Gaulle, wie er entschlossen zum Widerstand; am 11. Juni besuchte er die Konferenz in Briare, bei der alle Beteiligten außer ihnen wegen der sich nähernden Wehrmacht bereits in Panik waren. Auch die Konferenz in Tours am 13. Juni blieb erfolglos. Somit war die Idee einer britisch-französischen Union (eine Idee von Jean Monnet) gestorben, und Frankreich war kurz vor der Kapitulation - das Empire würde nun alleine weiterkämpfen müssen. Trotzdem hielt er am 14. Juni eine weitere beeindruckende Rede, in der er die Menschen darauf hinwies, dass das Land immer noch eine Marine hat; dass es auch in der Zeit nicht erobert wurde, als es von Truppen "entblößt" (denuded) war; vergaß auch nicht seine Verbündeten Mackenzie King, Robert Menzies und Jan Smuts ("that immensely wonderful man" - dieser unermesslich wunderbare Mann); erinnerte an den letzten Weltkrieg, in dem die Deutschen jahrelang siegten, bevor sie dann doch verloren; und steigerte sich zum Schluss hinein, als er Großbritannien und dem Empire "tausend Jahre" vorhersagte. Wenige Tage später kapitulierte Philippe Pétain tatsächlich. Am 25. Juni erkannte Churchill de Gaulles Freies Frankreich an.
Allein gegen die Nazis[]
Im Juni 1940 begann er sogar selber mit Schusswaffen zu trainieren, um für den Ernstfall vorbereitet zu sein. Zu dieser Zeit erwartete er noch, spätestens in drei Monaten tot zu sein. Für den Fall einer Invasion erwartet er nur das Schlimmste: Den Verlust der Royal Navy und des Empires, und die Umwandlung von Großbritannien in einen Sklavenstaat unter Oswald Mosley. Wenn nicht sogar die Weltherrschaft von Adolf Nazi, das Ende der christlichen Zivilisation, und ein neues Finsteres Zeitalter. Falls es zu einem erfolgreichen Unternehmen Seelöwe kommen sollte, plant er, den Slogan "You can always take one with you" (Ihr könnt immer noch einen [Wehrmachtssoldaten] mit euch [in den Tod] reißen" zu verwenden.
Trotz allem gelang es ihm, die schwankende britische Moral wieder aufzubauen, auch als Frankreich Mitte Juni zum Waffenstillstand bereit war. Seine Rede, in der er versprach, dass man "in a millennium" (in einem Jahrtausend) noch sagen würde "This was their greatest hour" (Dies war ihre größte Stunde), kam bei den Menschen jedenfalls gut an. Und trotz der schlechten Situation verlangte er als Kriegsziel nichts Geringeres als die Wiederherstellung aller besetzten Staaten - auch Polen und die Tschechoslowakei. Daher war es kein Wunder, dass der "Führer" mit seinem Friedensangebot nicht weiter kam. Seit Herbst 1940 wurden Landing-Craft Tanks entwickelt - man plant also eine Invasion des Kontinents.
"I shall drag the United States in" (Ich werde die USA hineinziehen) sagte er am 18. Mai - im Schlafzimmer vom Admirality House in London, beim Rasieren - zu seinem Sohn Randolph. Das war sein Plan, wie der Krieg doch noch gewonnen werden konnte.
In der zweiten Julihälfte wurden auf seinen Vorschlag hin die Local Defence Volunteers in "Home Guard" umbenannt, weil er diesen Namen inspirierender fand - trotz der Kosten, eine Million neue Armbinden bedrucken zu lassen.
Nachdem die Royal Air Force im August von der Luftwaffe schwer getroffen worden war, hielt er eine weitere große Rede, in der er darauf hinwies, dass die britischen Gesamtverluste trotz Dünkirchen unterm Strich etwas niedriger lagen als nach zwölf Monaten des Ersten Weltkriegs. Besonders sprach er die 3.000 Piloten an und dankte ihnen mit dem Superlativ "Never was so much owed to so many by so few, so much, so many, so few" (Noch nie haben so viele so wenigen soviel geschuldet - soviel, so viele, so wenigen).
Als Chamberlain im September gesundheitlich bedingt als Vorsitzender der Konservativen zurücktreten musste, übernahm Churchill auch dieses Amt.
Durch die Niederlage hat er sich auch nicht von seinem Plan abbringen lassen, die militärische Spezialeinheit der Commandos aufzustellen, auch wenn man im Sommer befürchtete, vorerst kaum ein vollständiges Commando (450 Mann) zusammenzubekommen.
Das Nachfolgemodell (seit 1939) für den schweren Panzer Matilda II wurde nach ihm benannt. Die Produktion begann übereilt und auf seine persönliche Weisung. Er hatte dem Projekt im Juni 1940 Priorität gegeben und 500 bis 600 Fahrzeuge bis März 1941 gefordert.
Ende 1940 wurde er vom Time-Magazin zum Mann des Jahres ernannt.
Er hat sich einen Sonderzug mit Bett, Bad, Büro, Telefon, und seinem Stab einrichten lassen.
Ein seltsames Bündnis[]
Mit dem Beginn von Unternehmen Barbarossa war er auf einmal Verbündeter von "Genosse" Stalin. Für den alten Antikommunisten Churchill, der in der Vergangenheit den Kommunismus mit einem Pestbazillus verglichen hatte, war die seltsame Allianz mit der Sowjetunion nicht angenehm. Aber wie er sagte, wenn Adolf Nazi demnächst in der Hölle einmarschieren würde, würde er selbst über Satan ein paar gute Worte im Parlament verlieren. Nun wurde in Moskau eine britische Militärkommission eingerichtet (allerdings nicht von Frank Noel Mason-MacFarlane geleitet wie in UZL, sondern von einem geringeren Mann, da "Mason-Mac" in der Schlacht von Dünkirchen gefangengenommen und am 5. Mai 1941 hingerichtet worden war). Der britische Botschafter in Moskau, Sir Stafford Cripps, ein linker Sozialist, wurde nun ein sehr wichtiger Mann. Auch kam es zu Gesprächen über Versorgung der Sowjetunion mit Konvois und andere kriegsentscheidende Themen. Dabei nannte er ihn "Monsieur Stalin", und der sich "Premier Stalin".
Im August traf er sich mit Roosevelt auf einem Kriegsschiff nahe Neufundland - ihr erstes Treffen in Person. Sie einigten sich darauf, dass sich ihre Nationen zusammen für eine Welt ohne Angst, für Abrüstung, Selbstbestimmung, internationale Zusammenarbeit, und Freihandel einsetzen sollten, ähnlich wie in der Atlantik-Charta in UZL. Allerdings vergaßen sie, das Dokument zu unterschreiben.
Der Erfolg des Unternehmens "Goldfuchs" veranlasste Churchill, Finnland damit zu drohen, dass er ihnen den Krieg erklären würde, wenn sie nun auch noch bei der Eroberung von Leningrad mithelfen würden. Die Finnen verhielten sich darum weiterhin passiv und hielten auch diese Botschaft vor ihrem Verbündeten geheim.
Seine Niederlagen[]
Dünkirchen hatten ihm die Briten zwar nicht zur Last gelegt, aber die folgenden Niederlagen kratzten an seinem Prestige. Die doppelte Niederlage von Griechenland und Kreta (denn man rechnete sie als zwei) im April/Mai 1941 schlug noch nicht so sehr auf die Waage. Danach aber...
Im Juni fiel der "unversenkbare Flugzeugträger" des Empires im Mittelmeer, die Inselgruppe Malta. Dabei hatten mehrere Gründe zusammengewirkt: Die Enigma für die deutschen Uboote war bereits 1941 auf die sicherere M4 umgestellt worden; die Flugzeuge der Achsenmächte konnten Konvois auch von Tunesien aus bombardieren, dank der Zustimmung von Vichy-Frankreich; schließlich hatte Erwin Rommel mit dem DAK den Flughafen Sidi Barrani in Ägypten langfristig erobert. Churchill ließ seine Wut über den Verlust an dem unglücklichen Admiral Andrew Cunningham aus, was ihn einige Sympathien in der Royal Navy kostete.
Der Fall von Malta wurde von den Briten als ein ungutes Omen für eine andere belagerte Insel angesehen, die auf Nahrungsimporte angewiesen war.
Schon zuvor hatte Churchill aber eine diplomatische Niederlage einstecken müssen, auch wenn das lange Zeit unbekannt blieb. Als er erfuhr, dass Pétain gezwungenermaßen den Achsenmächten gestattet hatte, Flugplätze in Tunesien zu benutzen, drohte Churchill mit Krieg, wenn Vichy diese Erlaubnis nicht zurücknehmen würde. Damit hatte er aber den Stolz von Pétain getroffen, der ihn klar und deutlich wissen ließ, dass Vichy in diesem Fall kämpfen wollte. Das war aber das letzte, was sich Churchill wünschte, so dass er zurückrudern und für die britischen Medien eine Nachrichtensperre über diesen diplomatischen Austausch erlassen musste. Ein Sieg für Pétain.
Die Beziehungen zu Stalin, die anfangs recht gut gewesen waren, bauten immer mehr ab, je tiefer die Wehrmacht nach Russland vorstieß. Stalin warf Churchill vor, nicht genug zu tun, und hielt das Empire für verbraucht.
Schwerer wog aber, dass die SU gegen Ende des Jahres den "Ostfrieden" mit dem "Reich" schloss. Nicht nur hatte das Empire ihr geholfen, sie hatte es nun auch noch im Stich gelassen, wofür nur die wenigsten Verständnis hatten. So stand Churchill auf einmal als naiver Kommunistenfreund da. Ein Imageschaden, von dem er sich nicht mehr wirklich erholen sollte. Eigentlich blieb er nur deswegen im Amt, weil kein anderer an seiner Stelle regieren wollte.
Und danach wurde es nicht besser... entsprechend seiner Vereinbarung mit Roosevelt drängte er immer noch auf eine Invasion in Europa oder Nordafrika, obwohl das Empire mittlerweile auch mit Japan im Krieg lag, dessen Truppen rasche Fortschritte machten. So kam es zur "Operation Freedom" in der zweiten Jahreshälfte 1942. Diese war überstürzt worden, so dass die inzwischen eingetroffene Wehrmacht am 31. Oktober die letzten alliierten Truppen unter General Omar Bradley zur Kapitulation zwingen konnte. Nur die Tatsache, dass seine Parteifreunde immer noch zögerten, ihm in dieser unangenehmen Situation die Macht abzunehmen, hielt sie von einer Palastrebellion ab.
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Sonstiges[]
In seinen kämpferischen Reden verwendet er gerne Spitznamen, wie "Narzis", "Schicklgruber", "Gobbles", oder "Pee-tayne".
Adolf Nazi will in seinem Gegenspieler nur „diesen Schwätzer und Trunkenbold Churchill“ entdecken, der ihn daran gehindert habe, „große Werke des Friedens“ zu vollbringen. Seine Auffassung von Churchill als einem notorischen Trinker zeigt sich auch in dem häufigen Gebrauch der Wendung von Churchill als dem „Whiskysäufer von der Themse“, die auch von Joseph Goebbels aufgegriffen wurde. Als am 3. September 1939 die Athenia als erstes Schiff von einem deutschen Uboot versenkt wurde, wobei über 100 Menschen ums Leben kamen, unterdrückten die Nazis die Wahrheit und unterstellten Churchill, er hätte das Schiff mit Absicht versenken lassen. Die Nazi-Propaganda nennt ihn auch oft den "Lügenlord" oder einfach "W.C."
Außer Whisky und Gin (ohne Tonic) mag er auch Zigarren, von denen er acht bis zehn pro Tag raucht. Die Stumpen überlässt er seinem Gärtner.
Obwohl er natürlich Mitglied der Anglikanischen Kirche ist, wurde er als Erwachsener praktisch zum Agnostiker.
Als Hobby malt er, mauert auf seinem Landsitz, züchtet Schmetterlinge, und betreibt auch Imkerei.
Er ist nur 1,68 m groß und war ursprünglich rothaarig, auch wenn das auf den Fotos von ihm nicht zu sehen ist.
Seine Telegramme an Franklin D. Roosevelt unterzeichnet er immer mit "Former Naval Person" (ehemaliger Marine-Mensch). Dieser hat seine Marlborough-Bücher gelesen, und sie haben ihm gut gefallen.
Sein Sohn Randolph wurde nach anfänglichen Schwierigkeiten 1940 bei einer Nachwahl ins Unterhaus gewählt. Er hat drei Enkel; sein Namensvetter Winston wurde am 13. Oktober 1940 geboren.
Er zitiert gern gute Literatur und historische Anekdoten. Manchmal denkt er aber auch daran, wie Athen und Karthago von Sparta/Rom besiegt worden waren.
Sein Privatsekretär, den er von Chamberlain übernommen hat, ist Jock Colville.
Siehe auch: Kabinett Winston Churchill
Zukunft[]
Sein Nachfolger als Chef der Konservativen wurde Anthony Eden. Nach dem Ende des Krieges in Europa sagte er wiederholt eine drohende Invasion des "Reichs" in Großbritannien voraus.
Churchill nahm den anderen britischen Politikern im Allgemeinen und seinen Konservativen im Besonderen vieles übel: Dass sie den Krieg mit den Nazis nicht mit aller Entschlossenheit weiterführten; den Verlust vieler britischer Kolonien (obwohl die meisten unter seiner Regierung verlorengingen, oder wie Indien ihre Unabhängigkeit absehbar war); vor allem aber die Fortsetzung der "sensible coalition" zwischen Konservativen und Labour. Als Folge überwarf er sich mit seiner Partei und machte aus ihrem rechten Flügel die neue Conservationist Party. Er starb nach einem Schlaganfall 1953. Sein mehrbändiges Buch über den Zweiten Weltkrieg blieb ein Fragment - es brach bei den Ereignissen des Jahres 1943 ab.
Umgekehrt wurde ihm die Hauptverantwortung für den verlorenen Krieg zugeschoben, und was man ihm unter anderen Umständen verziehen oder sogar mit heimlichem Stolz als typisch englische Exzentrität angesehen hätte, wurde ihm nun angekreidet: Dass er seine Partei zweimal gewechselt hatte. Dass man bei Gallipoli doch sehen konnte, dass er kein guter Befehlshaber war. Dass er das Land und das Empire an die USA - das Land seiner Mutter - verkauft hätte. Dass er zuviel rauchte und trank und keinen Sport trieb (Letzteres stimmte nicht einmal). Dass er gegenüber sämtlichen Großmächten entweder zu freundlich oder zu feindlich war. Dass er von "christlicher Zivilisation" heuchelte, obwohl er doch gar nicht mehr so christlich war. Dass er nie in Frankreich gekämpft hatte, wie der Nazi-Propagandist "Lord Haw-Haw" gerne in seinen Sendungen erwähnte. Dass er Generäle und Admiräle, die an den Umständen gescheitert waren, wie Versager behandelte, als er mit ihnen "Klartext redete". Dass er einem nach einer verkündeten Niederlage vorgeworfen hatte, er wäre unfähig, "den richtigen Ton für unsere Öffentlichkeit zu finden". Dass er zu emotional war, auf geradezu unmännliche Weise. Vor allem aber: Dass er zuviel Macht ansammelte, sich in kleinste Details einmischte, Schulden machte als ob es kein Morgen gäbe, und lieber groß redete anstatt zu handeln.
Die Weltpolitik betrachtete er sehr missmutig und ließ an keinem demokratischen Politiker ein gutes Haar. Auch als die USA 1953 einen großen Sieg errungen, grummelte er nur: "Die Amerikaner haben das falsche Schwein geschlachtet."