- "Wie nennt man es, wenn ein Mensch einen Pakt mit dem Teufel macht?"
- "Natürlich eine schreckliche Sünde!"
- "Aber wenn derselbe Mensch danach noch einen Teufelspakt macht?"
- "Oh, dann ist es eine Gewohnheit!"
- — Ein neuer jüdischer Witz
Der Zweite Friedensvertrag von Brest-Litowsk, im Deutschen umgangssprachlich "Ostfrieden" genannt, beendete am 28. November 1941 den Zweiten Weltkrieg zwischen Nazi-Deutschland sowie dessen kleineren Verbündeten und der Sowjetunion.
Vorgeschichte[]
1939 war überraschend der Molotow-Ribbentrop-Pakt zwischen den beiden Großmächten abgeschlossen worden, der auch antikommunistische Diktatoren wie Benito Mussolini, Miklós Horthy, besonders aber Francisco Franco konsternierte. (Link zur berühmten David-Low-Karikatur "Rendezvous in der Hölle")
Dieser Nichtangriffspakt erlaubte Deutschland nicht nur, seine Ostgrenze nach dem Sieg über Polen praktisch unverteidigt zu lassen, während es gegen die Westmächte kämpfte. Er bereitete auch den Weg zu umfangreichen Handelsverträgen, ohne die ihm lebenswichtige Ressourcen - gerade für die Kriegführung! - gefehlt hätten. Buchstäblich bis zur letzten Stunde vor dem Angriff lieferten die sowjetischen Güterzüge pünktlich ihre Ladungen ab.
Am 12. Juni 1941 begann dann kaum weniger überraschend mit dem Unternehmen Barbarossa der Deutsch-Sowjetische Krieg, in der SU "Großer Vaterländischer Krieg" genannt. Er begann nicht nur zehn Tage früher als in UZL, die Achsenmächte hatten auch ein Dutzend mehr Divisionen zur Verfügung - nach der Schlacht von Dünkirchen mangelte es dem Empire an gut ausgebildeten Truppen, daher dachte man, dass keine Invasion drohte und man das besetzte Westeuropa etwas entblößen könnte.
Im September kam es zu zwei deutlichen Rückschlägen für die SU, als in Karelien das Unternehmen Goldfuchs erfolgreich war, was zum kompletten Verlust dieses Gebietes führte, und unabhängig davon General Semjon Budjonny bei seiner Evakuierung per Flugzeug aus dem Kessel von Kiew von den Deutschen abgeschossen wurde und am 9. September starb, zum Missvergnügen seines Saufkumpans Stalin. Danach schlug die HGM die Rote Armee in einer Doppelschlacht, überwand hintereinander zwei wichtige Verteidigungslinien, und stand kurz vor Moskau. Ihre Artillerie feuerte bereits bis in die Vororte der Stadt. Nicht umsonst sprachen die Moskauer später vom "Schwarzen Oktober".
Die Winter-Rasputiza, die auch in dieser AZL in der ersten Oktoberhälfte einsetzte, hielt die Wehrmacht einige Zeit auf. Später meinten viele Historiker, nur das schlechte Wetter hätte verhindert, dass die Wehrmacht wie geplant bis zur Linie Archangelsk-Astrachan durchmarschieren konnte - oder zumindest Moskau einnehmen.
Am Ende hatte die Wehrmacht im Süden den Donez erreicht und Städte wie Rostow und Woroschilowgrad (Lugansk) erobert; in der Mitte war das Industriezentrum Tula gefallen und Kolomna an der Moskwa-Mündung bedroht; im Norden hatte man Tichwin genommen und den Fluss Swir erreicht.
Das Problem[]
Sowohl Churchill als auch Roosevelt hatten ihrem Verbündeten Stalin zu einem gewissen Grad misstraut (obwohl Briten und Sowjets im Frühsommer ein Abkommen unterschrieben hatten, das einen Waffenstillstand oder gar Separatfrieden mit dem "Reich" für beide ausschloss), dennoch schien ihnen unwahrscheinlich, dass er tatsächlich Frieden mit dem Diktator machen würde, der einen großen Teil seines Landes besetzt hielt und Millionen seiner Bürger ermordet hatte.
Ein Separatfrieden erschien allein schon deswegen unwahrscheinlich, nachdem sowohl der "Führer" als auch "Genosse" Stalin wohl nur dann Frieden gewünscht hätten, solange der Krieg schlecht für sie lief - aber auf jeden Fall der jeweils andere dann eben keinen Frieden gewollt hätte. Ein direktes Treffen zwischen Hitler und Stalin kam schon deshalb nicht in Frage, weil keiner sein Land verlassen konnte bzw. wollte.
- "Eines Tages werden die ganz großen Tiere, um ihren Frieden miteinander zu machen, kaltblütig hinweggehen über die Leiber der kleineren Tiere, die sich in ihren Diensten geschlagen haben."
Warum Stalin?[]
Schon am zweiten Tag des Unternehmens ließ "Genosse" Stalin über seine geheimen Kanäle (Molotow → Berija → NKWD-Mann Pawel Sudoplatow → Diplomat Iwan Stamenow aus Bulgarien) beim "Führer" anfragen, ob er nicht bereit wäre, gegen die Abtretung der Ukraine, der Westhälfte von Weißrussland, und des Baltikums Frieden zu schließen - wenn er nur den Grund verraten würde, warum er in die Sowjetunion einmarschiert sei. Adolf Nazi zog das Angebot gar nicht erst in Erwägung. Wie ernst Stalin dieses Angebot nahm, verriet er bis zum Ende seines Lebens niemandem; seine Untergebenen hielten es damals für eine Kriegslist.
Anfang 1941 hielt Stalin noch das Empire für den gefährlicheren Gegner als Nazi-Deutschland, was so weit ging, dass er bereits eine britisch-türkische Invasion der Krim erwartete, nur weil Anthony Eden einen Staatsbesuch in der Türkei gemacht hatte. Dass Eden die Türkei als Verbündeten gegen die Nazis gewinnen wollte, wusste oder glaubte er nicht. Er meinte, die Briten wollten den Sowjets mit den Deutschen Angst machen u.u.
Durch die deutsche Invasion war er zum Verbündeten des Empires geworden und erhielt auch wertvolle Lieferungen von den USA, wegen dem Leih-Pacht-Gesetz. Allerdings traute Stalin seinen neuen Verbündeten niemals hundertprozentig und fand, dass sie viel zuwenig für die SU täten. Er ließ Churchill auch wissen, dass er den Einsatz von einigen Dutzend britischen Divisionen auf sowjetischem Boden durchaus für wünschenswert hielte - aber da er wusste, wie sehr es den Briten nach der Schlacht von Dünkirchen an Truppen mangelte, war das eher sarkastisch gemeint. Der Verlust von Malta half der britischen Position auch nicht. Allgemein sahen Stalin wie auch Molotow die Versprechen der Westmächte als bindend - dort sah man diese Angelegenheit etwas flexibler.
Während Unternehmen Taifun stand er in UZL bereits kurz davor, zu kapitulieren. Auch in UZL fiel er auf Verschwörungsnarrative herein, wie z.B. dass die Westalliierten planten, den "Führer" durch (ausgerechnet) seinen Vorgänger Franz von Papen zu ersetzen und mit ihm einen Separatfrieden zu schließen. Ebenfalls in UZL war er noch im Frühjahr 1943 - nach Stalingrad - bereit gewesen, dem "Reich" einen Frieden auf Basis des Vorkriegsstatus anzubieten.
Warum Hitler?[]
Herbst 1937 hatte Ribbentrop Churchill in der deutschen Botschaft in London getroffen und ihm erklärt, dass Deutschland Polen, langfristig auch Weißrussland und die Ukraine als "Lebensraum" benötigen würde, und das Empire daher eine deutsche Expansion im Osten tolerieren sollte. Anscheinend wäre der "Führer" damals auch mit weniger zufrieden gewesen - zumindest zeitweise...
Anfang November 1940 war Molotow nach Berlin gekommen, um über Ribbentrops Idee eines Kontinentalpaktes, der sich gegen das Empire richten sollte, zu diskutieren. Er erhielt das Angebot, sich bei der erwarteten Zerstörung des Empires Persien und Indien zu nehmen, eventuell auch Teile der Türkei, solange die Meerengen nicht exklusiv der Sowjetunion gehören sollten. Die Verhandlungen verliefen allerdings im Sand, nachdem Molotow auch Forderungen gegenüber den deutschen Verbündeten Japan, Finnland, und Bulgarien hatte. (Er hatte zwar durchaus die Erlaubnis, seine Forderungen zurückzuschrauben wenn nötig, aber das fanden die Nazis nie heraus, weil sie gar nicht erst danach fragten.)
- "Der Hitlerismus ist nicht dasselbe wie Hitler: Warum sollte Hitler, der den Mantel nach dem Wind zu drehen versteht, nicht eines Tages dem Hitlerismus abschwören?"
- — Sebastian Haffner, Germany: Jekyll & Hyde: 1939 - Deutschland von innen betrachtet
Friedrich Paulus zitierte in seinen (UZL!-)Memoiren den "Führer": "Überlassen Sie das getrost meinem diplomatischen Geschick".
Trotz seiner Feindschaft hielt der "Führer" Stalin in UZL schon Anfang 1941 für einen "klugen Kopf" und mochte es nicht, wenn man Stalin "Bankräuber" nannte.
Ebenfalls in UZL gab Adolf Nazi in einer Besprechung mit Franz Halder am 19. November 1941 zu, ein Verhandlungsfrieden wäre möglich, da sich die streitenden Großmächte nicht gegenseitig vernichten könnten.
Im Vergleich zu UZL steigerte sich der Hass des "Führers" auf Churchill, dem er trotz seiner Siege in Dünkirchen und Malta nicht beikommen konnte, deutlich schneller. Nach dem Scheitern von "Adlerangriff" war sein Zorn auf der Höhe von UZL kurz vor Barbarossa; bei dessen Beginn so hoch wie UZL 1942; und als der Winter kam, so hoch wie 1943, wenn nicht höher.
Die Entscheidung[]
- "When Lee Jackson changed the direction, he did it in the way of a slightly rusty weather vane when it goes loose: abruptly, and 180 degrees. [...] Strong enough not to flip-flop with every light breeze, but weak enough to change the direction before anyone else."
- — W. Shearing und G. Bay, Management-Gurus der 1990er
Die Haltung des "Führers" wendete sich um 180°, als im Oktober eine britische Bombenladung die von Albert Speer gebaute Neue Reichskanzlei in Trümmer legte. Nun wollte er Rache am Empire nehmen und war in der Not dazu selbst bereit, sich mit seinem Erzfeind zu verbünden, weil er ihm auf andere Weise keine Lektion erteilen konnte. Zumindest sagte er das.
- "Dieses verfluchte englische Imperium gehört in Trümmer zerschlagen, und wenn ich dafür Frieden mit dem Bolschewismus schließen müsste!"
- — Adolf Nazi
Es kann sein, dass der "Führer" diesen Ausspruch ursprünglich nur im Zorn dahergesagt und nicht ernst gemeint hatte. Nun waren aber einige hohe Nazis zur Stelle, die sich einen Frieden wünschten, das Empire mehr hassten als die Sowjets, oder sogar gewisse Sympathien mit den Russen hatten: Goebbels (mit seiner Schwärmerei für das "heilige Russland"), Ribbentrop (der die Briten hasste "wie eine verschmähte Frau"), selbst Himmler. Sie nutzten in ihrer Erleichterung, einen Ausweg zu sehen, die Chance aus und bekräftigten den "Führer", seine "geniale Idee" umzusetzen. Dies verwirrte Adolf Nazi etwas, aber da er gegenüber seinen Paladinen keinen Fehler zugeben wollte, entschied er, dass ein Friedensangebot zumindest für einen Bluff gut wäre. Außerdem ging er davon aus, dass "Genosse" Stalin es ohnehin ablehnen würde.
Die Verhandlungen[]
Da die diplomatischen Beziehungen zwischen Nazi-Deutschland und der Sowjetunion zerrissen waren, mussten sie erst auf Umwegen über neutrale Staaten wie Schweden und Bulgarien aufgenommen werden. Dann erst hielt Stalin das Angebot des "Führers" in Händen: Frieden mit dem "Reich", unter der Bedingung a) großer Gebietsabtretungen und -besetzungen, b) umfangreicher Rohstofflieferungen, c) Bruch mit dem Empire (und damit indirekt den USA).
Das Angebot verwirrte zunächst auch die Sowjets. Anfangs hielt man es für eine Kriegslist. War die HGM schwächer als gedacht? Wäre ein Gegenangriff erfolgversprechend? Zu dieser Zeit waren aber die sibirischen Verstärkungen noch nicht bei Moskau eingetroffen, also kein Angriff möglich. Auch hatte Stalin anders als in UZL keine Informationen von Arvid Harnack erhalten, dass die HGM praktisch keine Vorräte an Treibstoff und Munition mehr hatte, er befürchtete also, sie wäre stärker, als sie es war. Also entschied sich Stalin, auf Zeit zu spielen, und ließ über den geheimen Kanal verkünden, er wäre verhandlungsbereit. Allerdings war er nicht bereit, Transkaukasien mit seinem Erdöl abzutreten - die Deutschen würden sich mit der Lieferung einiger Millionen Tonnen Öl "begnügen" müssen.
Als die Antwort in Deutschland eintraf (und trotz höchster Geheimhaltung darüber geredet wurde), breitete sich unter der Führungsspitze Erleichterung aus, da sich außer dem "Führer" niemand wirklich einen Kampf aller Deutschen bis zum Tod, wie aus einer Wagner-Oper, auch nur vorstellen wollte. Also bestärkten ihn alle bis hin zu den "hohen Frauen" wie Eva Braun und Magda Goebbels darin, sich mit einem "Siegfrieden" im Osten zufriedenzugeben, lieber das "perfide Albion" zu bekämpfen, und die "Erledigung" der Sowjetunion einer späteren Generation zu überlassen. Die Führung der Wehrmacht ließ sich dabei auf ein Niveau herab, auf das sich zuvor nur Speichellecker wie Wilhelm Keitel begeben hätten. Und wo die Ehefrauen der Nazis/Generäle nicht selbst auf ihn einwirken konnten, taten sie es über ihre Männer. Schließlich meinte auch der "Führer", es wäre nicht schlecht, wenn der Bolschewismus zumindest ein paar Jahre als Gegner weiterlebte - so würde das deutsche Volk auf Trab gehalten. Das Volk selber durfte dabei nicht mitreden, war aber erschöpft genug, um den Frieden zu begrüßen - egal ob es dem "Führer" seinen Friedenswillen abkaufte oder nicht.
Trotzdem wollte es der "Führer" seinem Gegenüber nicht zu einfach machen und stellte daher zusätzlich noch die Forderung, der Wehrmacht im Fall eines Waffenstillstands strategisch wichtige Plätze zu überlassen, die bis zu einem Sieg über die Briten besetzt bleiben sollten: Oranienbaum westlich Leningrad, das den Seezugang dorthin offenhalten half; das belagerte Sewastopol auf der Krim; außerdem sollte die HGS bis zum Don vorrücken dürfen, was ihr eine leicht zu verteidigende Front gegeben hätte - dazu wichtige Städte wie Woronesch, und die Möglichkeit, das nur 100 km entfernte Stalingrad zu bedrohen, und zum ölreichen Kaukasus vorzustoßen. Außerdem kam die strittige Frage auf, wie der Nahe und Mittlere Osten nach dem Krieg aussehen sollten.
- "Wenn ich jederzeit Leningrad und Baku bedrohen kann, dann wird der Russe spuren müssen, als hätte ich zwei Pistolen auf seinen Kopf gerichtet. Selbst ein Stalin!"
- — Adolf Nazi
Auch für Stalin, der sich für einen vollkommen rationalen Denker hielt, waren dies viele Punkte, die es abzuwägen galt. Zwar plante er nicht wirklich, das Empire in Indien anzugreifen (es zu seinem Satelliten zu machen, wenn es sich aus eigener Kraft losreißen würde, war etwas anderes), aber er wusste, wieviel das alte Konstantinopel (auf Russisch "Zargrad") den Orthodoxen bedeutete. So überlegte er hin und her, über Aspekte wie eine "Befreiung" der unterdrückten asiatischen Völker (und ihrer Ressourcen...)[1], eine mögliche Rache an Japan (für die Niederlage von 1904/05), ein "Fenster" für Russland am Golf, ob der "Faschismus" nun auch in den Staaten der Westmächte siegen könnte, und andere.
Seine ursprüngliche Idee, die Nazis und Faschisten so lange mit den Westmächten kämpfen zu lassen, bis beide erschöpft waren, um sie am Ende beide zu erobern, hatte sich im Juni 1940 mit dem Sieg der Wehrmacht über Frankreich zerschlagen. Aber vielleicht ließe sie sich jetzt ja wiederholen, in weltweitem Maßstab, wenn auch Japan und die USA involviert wären. Aber dafür würde die SU Zeit benötigen, um sich zu erholen. Wenn er den "Führer" wie einen Hund auf die Westalliierten loslassen könnte, und selber nur neutrale Länder angreifen würde (während er gleichzeitig den Eindruck erweckte, jederzeit gegen die Anglosphäre zuschlagen zu wollen), wäre das eine Möglichkeit. So ließ er weiter verhandeln.
Auch der "Führer" überlegte hin und her. Zwar war der Kampf gegen den Bolschewismus und die Eroberung von Lebensraum immer noch wichtig für ihn, aber auch er erinnerte sich daran, dass sie zumindest zeitweise erfolgreich kooperiert hatten, zum Nutzen des "Reichs". Wenn ein Sonderfrieden ihm dabei helfen könnte, den Westen zum Frieden zu zwingen (und dann womöglich die Sowjetunion ein zweites Mal anzugreifen), dann sollte es so sein. Außerdem hatte er, wenn auch grollend, einen gewissen Respekt für Stalin entwickelt, der seine bedrohte Hauptstadt nicht verließ.
In der Zeit bis zur Unterschrift des Vertrags hielt nur die Verschlammung der Straßen die Wehrmacht vom weiteren Vorrücken ab - aber auch die Rote Armee von Gegenangriffen. So herrschte effektiv Waffenstillstand, wenn auch nicht offiziell. Ein Grund mehr, dass die Sowjets unter Druck verhandeln mussten. Strittig blieb vor allem ein Punkt: Die Nazis sahen für die "neue Weltordnung" vor, dass sie im Mittleren Osten Stützpunkte für die Luftwaffe erhalten sollten, was ihnen erlauben würde, jederzeit das Ölförder- und -verarbeitungszentrum von Aserbaidschan bombardieren zu können; die Sowjets lehnten dies aus demselben Grund ab. So verging der Oktober, und weder an der militärischen noch an der diplomatischen Front war man wesentlich vorangekommen.
Die Entscheidung[]
Schließlich kam der November, und mit ihm der Frost an der Moskauer Front. Zwar war die Wehrmacht immer noch schlecht auf den Winter vorbereitet, dafür gefror nun der Schlamm und machte ein Vorrücken wieder möglich. Nun errangen die Deutschen wieder Erfolge: Im Norden rückten sie bis zum Fluss Swir vor und reichten dort ihren finnischen Verbündeten die Hand, nördlich von Moskau überschritten sie das Eis vom Wolgastausee, südlich davon erreichten sie die Stadt Kolomna an der Moskwa-Mündung, und im äußersten Süden kam es zum Einsatz einer neuen Waffe: Den "Tiger"-Panzern.
Nach diesen Rückschlägen - Leningrad war nun komplett abgeschnitten und vom Hungertod bedroht, Moskau nur noch durch vier Eisenbahnen Richtung Osten mit dem Rest des Landes verbunden, seine Verteidigungslinien von einer "Umgehung" (ähnlich wie die Maginot-Linie zuvor) bedroht, im Süden der Donezbogen verloren - hielt es Stalin nicht mehr aus. So überredete er sich selbst, dass ein kooperativer Frieden mit den Nazis wie 1939 bei Polen zumindest zeitweise möglich wäre. Paranoid wie immer traute er seinen Männern nicht, dass sie den Frieden mittragen würden. Um sich abzusichern, ließ er seinen "Paladinen", die nach Kuibyschew evakuiert waren, Nachricht von dem geplanten Frieden zukommen und forderte sie auf, in das belagerte Moskau zu kommen, wenn sie ihn dazu überreden wollten, den Krieg weiterzuführen. Keiner wollte diese Verantwortung auf sich nehmen. Dann erst gab "Genosse" Stalin offiziell seine Zustimmung zu dem Friedensvertrag, weil die Alternative nun schlimmer erschien, und ließ sie durch die geheimen Kanäle an die Nazis weitergeben.
Der "Führer" war kurzzeitig abgelenkt, weil er noch am 8. November - dem Jahrestag seines Putsches - die übliche Rede vor der Nazi-Führung halten musste. (Diesmal im Löwenbräukeller, weil der traditionelle Bürgerbräukeller nach dem gescheiterten Attentat von Georg Elser 1939 immer noch in Trümmern lag.) Bei dieser Gelegenheit besprach er auch den geplanten Frieden mit seinen Paladinen. Der "Führer" fragte Göring, ob er garantieren könnte, dass die Luftwaffe in Zukunft auch alle eventuellen Sowjet-Angriffe abwehren könnte, worauf dieser nicht Nein sagen konnte. Danach fragte er Fritz Todt, ob er die neue Ostgrenze sichern könnte; auch dessen Antwort war positiv. Ebenso konnte Goebbels zusichern, dass er den Frieden mit seiner Propaganda rechtfertigen könnte, was er auch gerne tat. Kurz darauf wurde am 11. November ein Waffenstillstand geschlossen, und die Formalitäten für den Frieden konnten beginnen. Als "Faustpfänder" mussten die Sowjets wie ausgemacht die belagerten Städte Oranienbaum (westlich Leningrad) und die Festung Sewastopol räumen, außerdem das ganze Gebiet bis zum Don einschließlich Woronesch. So geschah es dann auch.
Der Vertrag[]
Als Ort der Unterzeichnung wurde die (nun ehemalige) Grenzstadt Brest-Litowsk gewählt, in Erinnerung an den (nun Ersten) Friedensvertrag von Brest-Litowsk. Die Nazis sahen die Bedeutung darin, dass sie es im Gegensatz zum Deutschen Kaiserreich beim zweiten Mal richtig gemacht hatten; die Sowjets dagegen, dass diese Gebietsabtretungen wie damals schon nur temporär sein würden und daher als eine Kriegslist angesehen werden müssten.
- "Wer nicht ertragen kann, dass Gläser oder sogar Stühle zu Bruch gehen, ist zu fragil, um sich auf eine Verhandlung mit Russen einzulassen."
- — Alexander Student
Der Vertrag enthielt folgende Punkte:
- Finnland und Rumänien erhielten die 1940 verlorenen Gebiete zurück.
- Die Sowjetunion gab ihren Anspruch auf die baltischen Staaten Estland, Lettland, und Litauen auf.
- Das Gebiet um Bialystok fiel an das "Reich", d.h. an den Gau Ostpreußen unter Erich Koch.
- Ostgalizien fiel an das Generalgouvernement.
- Transnistrien mit Odessa wurde als Teil der rumänischen Sphäre anerkannt.
- Weißrussland und die Ukraine bis zum Dnjepr blieben deutsch besetzt.
- Auch die Krim und Taurien nördlich von ihr wurden deutsch besetzt.
- Ganz Karelien erhielt eine finnische Besatzung, die Halbinsel Kola mit Murmansk eine deutsche.
- Außerdem verpflichtete sich die Sowjetunion zu umfangreichen Lieferungen von Rohstoffen, insbesondere Getreide, Erdöl, und Buntmetallen. Im Gegensatz zu früher aber ohne deutsche Gegenleistungen.
- Für eine Übergangszeit wurden auch die sowjetischen Gebiete westlich des Wolchow bzw. des Don als deutsche Besatzungszone anerkannt.
- Ganz Westeuropa, Afrika südlich der Sahara, und die Arabische Halbinsel wurden zur deutschen Einflusssphäre erklärt, in die sich die SU nicht einmischen dürfen sollte.
- Ebenso wurde der Mittelmeerraum zur italienischen Einflusssphäre erklärt.
- Der Pazifikraum, China, und Südostasien östlich von Indien wurde zur japanischen Einflusssphäre erklärt.
- Der Norden der Türkei bis nach Istanbul, ganz Iran, Afghanistan, selbst Britisch-Indien (ohne Birma und Ceylon) sollten zur sowjetischen Einflusssphäre gehören.
- Außerdem kam es zu einem geheimen Zusatzprotokoll, in dem die Sowjetunion ihre Ausdehnung nach Süden zusicherte.
- In diesem wurde auch geregelt, dass die sowjetischen Kriegsgefangenen in absehbarer Zeit ausgeliefert werden sollten. Außerdem wurde geregelt, wann sich die Wehrmacht aus welchen Besatzungszonen zurückziehen würde.
Am 28. November unterschrieben beide Seiten - vertreten wieder durch Molotow und Ribbentrop - den Vertrag.
Über die Interpretation des Vertrags waren sich die beiden Partner allerdings nicht einig: Die Nazis bestanden darauf, dass alle Gebiete in Frage von der Sowjetunion offiziell abgetreten waren; die Sowjetunion bestand hingegen darauf, dass sie nur das Baltikum, Bialystok, Ostgalizien sowie die ehemals finnischen und rumänischen Gebiete tatsächlich abgetreten hätte und die übrigen Gebiete daher nur als "besetzt" zu gelten hätten. Dementsprechend wurden auch die neuen sowjetischen Landkarten gezeichnet.
Reaktionen[]
"It felt like the train of history had been driven against an invisible wall. The events just shouldn't have happened like that. They just shouldn't." (Es hat sich angefühlt, als wäre der Zug der Geschichte gegen eine unsichtbare Wand gefahren. Die Ereignisse hätten einfach nicht so geschehen sollen. Sie hätten es einfach nicht.)
Der überraschende "Ostfrieden", der bereits die zweite, wenn nicht dritte 180°-Wendung der Nazi-Sowjet-Diplomatie innerhalb von weniger als drei Jahren war - nach dem Molotow-Ribbentrop-Pakt und dessen Bruch durch "Barbarossa" - ließ in vielen Menschen, die bis dahin zuversichtlich gewesen waren, dass die Nazis am Ende trotz ihrer Siege doch verlieren würden müssen, ernste Zweifel aufkommen. Viele richteten ihre Hoffnung nun ganz auf die Anglosphäre, besonders, nachdem bald nach dem Friedensschluss die USA endlich in den Krieg eintraten. Sicherlich, so dachten die Menschen, würden ihre unerschöpflichen Ressourcen, modernen Produktionsmethoden, und ausgeruhten Soldaten das Schicksal wenden können - und müssen.
"Was wäre, wenn..."-Szenarien zu diesem spezifischen PdA wurden im Gegensatz zu vielen anderen nie wirklich beliebt. Im kommunistischen Block sowieso nicht, da es verboten war, die Weisheit von "Genosse" Stalin beim Abschluss dieses Friedens auch nur anzuzweifeln. Im Nazi-faschistischen Block deshalb nicht, weil der Gedanke an einen noch längeren Krieg, womöglich mit Millionen gefallener deutscher Soldaten, ein Alptraum war, an den keiner denken wollte. Und im Rest der Welt konnten sich keine zwei Alternativgeschichte-Fans einig werden, wie denn der alternative Krieg weitergegangen wäre. Aber das ist eine andere Geschichte...
- "Die Leute werden ähnlich verblüfft sein, wenn der imperialistische Hitler sich in einem taktisch günstigen Moment als Föderalist und Pazifist erweisen sollte."
- — Sebastian Haffner, Germany: Jekyll & Hyde: 1939
Im kommunistischen/linken Lager[]
Die sowjetischen Ideologen mussten viele Überstunden leisten, um das Verhalten von "Genosse" Stalin zu erklären. Aber die Diskrepanz zwischen der offiziellen Linie und der Realität konnten selbst hegelianische Dialektiker kaum wegdiskutieren. Kaum jemand glaubte wirklich, dass Nazi-Deutschland und die Sowjetunion nun einträchtig gegen den "Anglo-Imperialismus" kämpfen würden, auch wenn dies nun propagiert wurde. Auch unter den Emigranten hier hatte nicht jeder die... geistige Flexibilität, diese Wendung mitzumachen. Als Folge kam es zu einer erneuten "Säuberung" unter ihnen, die nur wenige (Walter Ulbricht, Johannes R. Becher z.B.) in Freiheit überlebten. Andere wie Wilhelm Pieck, Theodor Plivier, und die Rumänin Ana Pauker dagegen gingen zugrunde. Herbert Wehner hatte zu seinem Glück die Sowjetunion bereits verlassen können.
"How fucking hard is this to understand? Stalin was free to make any peace he likes with Adolf Nazi, alright? So stop acting as if he broke the laws of science! An autocrat is making decisions in a different way than a democratic politician, a board of a big firm, or a fucking bureaucratic committee! And don't talk to me how leaving Nazi soldiers in his country wasn't in his interest - he was no fucking homo oeconomicus, this is the same man who gutted his officers' corps two years before a World War, destroyed the agriculture of Russia's breadbasket, and once executed everyone in a certaing gremium because two hundred of them had been against him in a secret vote! This fucker is thinking in totally different categories!" (Wie schwer ist das verdammt nochmal zu verstehen? Stalin hatte die Freiheit, jeden Frieden mit Adolf Nazi zu machen, der ihm passt, okay? Also hört auf, euch zu benehmen, als hätte er die Gesetze der Natur gebrochen! Ein Autokrat macht seine Entscheidungen auf andere Weise als ein demokratischer Politiker, die Leitung von einer großen Firma, oder ein verdammtes bürokratisches Komitee! Und kommt mir nicht damit, dass es nicht in seinem Interesse war, Nazisoldaten in seinem Land zu haben - er war kein verdammter homo oeconomicus, das ist derselbe Mann, der sein Offizierskorps zwei Jahre vor einem Weltkrieg ausgeblutet hat, die Landwirtschaft von Russlands Kornkammer zerstört hat, und einmal jeden in einem gewissen Gremium hat hinrichten lassen, weil zweihundert von ihnen in einer geheimen Wahl gegen ihn gewesen waren! Dieser Scheißkerl denkt in total anderen Kategorien!)
In der Sowjetunion musste nun schon zum zweiten Mal in diesem Jahr die Geschichte umgeschrieben werden, mit den üblichen Änderungen in Schulbüchern, Bibliotheken, Presse, und Propaganda. Diese Entwicklung inspirierte George Orwell um die Jahreswende 1941/42 (also früher als in UZL) mit dazu, sein Buch 1988 (Äquivalent von 1984 aus UZL) zu schreiben. Auch verarbeitete er den "Ostfrieden" in Farm der Tiere, das damit endet, dass die regierenden Schweine ein Stück "ihrer" Farm an Mr. Williams abtreten.
Um die Sowjets von solchen störenden Überlegungen abzulenken, ließ Stalin Anfang 1942 den ersten Teil des geheimen Zusatzprotokolls in die Realität umsetzen und die Rote Armee in den bislang unbesetzten Teil des Irans einmarschieren. Die Russen reagierten mit schwarzem Humor.
Viele Kommunisten waren zu Recht enttäuscht von "Genosse" Stalin, glaubten nicht mehr an eine Kriegslist, wie der linke Widerstand in Frankreich, Spanien, Italien, und Griechenland - und speziell Ex-Jugoslawien unter Tito. Sie wandten sich lieber dem Trotzkismus zu oder brachen ganz mit dem Kommunismus.
- "For the Trotskyists, it was easier to cope with the new reality. They already knew that Stalin had committed treason to the Communist idea." (Für die Trotzkisten war es leichter, mit der neuen Realität zurechtzukommen. Sie wussten bereits, dass Stalin an der kommunistischen Idee Verrat begangen hatte.)
- — Ephraim C. Silverman
In Großbritannien sahen die linken Blaumannarbeiter Stalins Kurswechsel als Verrat auch an ihrem Land an, womit sie keinen Spaß verstanden. Auch die Gewerkschaftsführer vergaben ihm den Kurswechsel nicht. Nur dazwischen, in der Schicht der Funktionäre, lebte eine gewisse Sympathie für das doktrinäre Regime weiter...
Viele kommunistische Sympathisanten im Westen wurden nun aufgedeckt und "verbrannt". Earl Browder, der inhaftierte Chef der US-Kommunisten, konnte sich keine Hoffnung mehr auf vorzeitige Entlassung machen.
Selbst in der Sowjetunion zogen manche die Konsequenzen, wie Ilja Ehrenburg, Autor von Der Fall von Paris, der Selbstmord beging. Sein Buch Russland im Krieg blieb ein Fragment.
In der freien Welt[]
- "The Second Communazi Pact!" (Der Zweite Kommunazi-Pakt!)
- — Titelseite des Time-Magazins. Dieser Slogan wurde ab Ende 1941 populär und verlor nie ganz seine Wirkung.
Roosevelt, der sich wieder einmal im Kurort Warm Springs aufhielt, hatte am Tag zuvor Thanksgiving gefeiert und fand, dass die Deutschen ihm nun die Feiertage verdorben hatten. Aber zu diesem Zeitpunkt ahnte er noch nicht, was noch kommen würde.
Für Churchill und Roosevelt war der Frieden ein erneuter schwerer Schlag. Nicht nur hatten sie ihren kampfstärksten Verbündeten verloren, sie standen nun auch noch vor der Welt als naive Kommunistenfreunde da, die Stalin noch großzügig mit Leih-Pacht-Lieferungen versorgt hatten. Bislang Unentschiedene (wie der B-Schauspieler Ronald Reagan) schlossen sich nun den Republikanern an, was bei den US-Wahlen 1942 seine Auswirkungen haben sollte. Wer weiterhin Sympathien für die Sowjetunion hatte, wie einige Leute bis hinauf zum US-Vizepräsidenten Henry Wallace, behielt dies nun besser für sich. Auf der Gegenseite lebten die Isolationisten und Antikommunisten wieder auf, und diesmal war ihre Rechtfertigung glaubwürdiger als zuvor. Wieder andere radikalisierten sich, so wie Joseph McCarthy, der 1942 als radikaler Kommunistengegner ins Repräsentantenhaus gewählt wurde und nun auf alles schoss, was auch nur annähernd "rot" aussah.
Churchill war deprimierter als je zuvor, sagte nun bereits im kleinen Kreis: "Europa ist verloren, und ich werde verantwortlich gemacht." Nach außen hin gab er sich weiterhin kämpferisch, und seine "Grimdark"-Rede beeindruckte die Menschen immer noch.
- "Our world has become grim and dark. For the near future, there is nothing but war. And yet: Let us once again prefer war to humiliation. Because this enemy does not want a compromise. This enemy does not want coexistence. This enemy wants the whole world. Let us show him how British hold up their honor. Let us show him how British fight for their honor. Let us show him how British die for their honor." (Unsere Welt ist bitter und düster geworden. In der nahen Zukunft gibt es nichts außer Krieg. Und dennoch: Wir sollten immer noch den Krieg der Erniedrigung vorziehen. Denn dieser Feind will keinen Kompromiss. Dieser Feind will keine Koexistenz. Dieser Feind will die ganze Welt. Zeigen wir ihm, wie Briten ihre Ehre hochhalten. Zeigen wir ihm, wie Briten für ihre Ehre kämpfen. Zeigen wir ihm, wie Briten für ihre Ehre sterben.)
Dennoch fragte er sich: Was, wenn die Tage des Empires und der alten Weltordnung wirklich zu Ende wären? Was, wenn die totalitären Staaten von Deutschland, Russland, und Japan es wirklich schaffen würden, den britischen und US-amerikanischen Einfluss aus Eurasien und Nordafrika zu entfernen? Was, wenn die Werte der Anglosphäre - Freiheit, Demokratie, Teilhabe, freier/s Handel/Markt/Unternehmertum - nur noch auf den anderen Kontinenten überleben würden?
In der Praxis wollte er nun in erster Linie verhindern, dass sich der Ring völlig schließen würde ("closing of the ring" im Original).
Bei den Nazis und Faschisten[]
Ribbentrop trat nach der Unterzeichnung des Friedens noch arroganter auf als zuvor, wenn das überhaupt möglich war. Der Spruch "Wenn Kontinente erwachen, werden Inselweltreiche zerstört!" machte die Runde.
Der Nazi-General Walter von Reichenau starb kurz nach dem Ostfrieden - viele Leute behaupteten, vor Freude.
Tatsächlich hatten viele Nazis gemischte Gefühle - einerseits Freude über den "Siegfrieden", andererseits die Sorge, ob er halten würde, und wie es weitergehen sollte. Es waren eher die Radikalen aus SS und Gestapo, die die erneuerte Kooperation mit der SU begrüßten, als die Gemäßigten.
Diejenigen Nazi-Anhänger, die nicht viel nachdachten, waren natürlich begeistert. Ebenso die einfachen Landser, die zum ersten Mal seit Monaten Fronturlaub bekamen, oder sogar ins zivile Leben zurückkehren konnten. Manche gingen sogar einen Schritt weiter und meckerten, dass der "Führer" nicht noch mehr erobert hatte - den Kaukasus, den Ural, selbst Sibirien.
Konservative, Monarchisten, und Katholiken auf dem ganzen europäischen Festland bis hinauf zum "Caudillo" waren schockiert, wie der "Führer" es wagen konnte, nicht nur mit Stalin Frieden zu schließen, sondern sogar mit ihm zusammenzuarbeiten.
In Deutschland war der konservative Widerstand gespalten, ob man nach dem Sieg über "Russland" nun als nächstem Schritt zur Beseitigung des Nazi-Regimes übergehen sollte, oder ob ein solcher Schritt gegen den siegreichen "Führer" unmöglich wäre.
Manche gingen sogar noch einen Schritt weiter und entschieden, dass sie zu Unrecht am "Führer" gezweifelt hatten und er wirklich ein Genie wäre, das den Kommunismus weit zurückgeschlagen und wertvolle Länder für das "Reich" erobert hatte. Eine Erleuchtung ähnlich der, die der Antiheld Winston Smith am Ende von George Orwells 1988 (AZL-Äquivalent von 1984 aus UZL) durchmachte. So ging es zum Beispiel einem gewissen bayerischen Unteroffizier namens Franz Strauß.
Der kleine Teil der einheimischen Bevölkerung in den deutsch besetzten Sowjet-Gebieten, der sich von dem Krieg zumindest ein Ende des Stalin-Regimes erhofft hatten, war vom "Reich" tief enttäuscht und verfiel in Apathie. So erging es auch Kollaborateuren wie Andrej Wlassow (der bereits 1941 in die Hände der Wehrmacht gefallen war) und den Don- und Kuban-Kosaken, die sich eine Befreiung ihres Heimatlandes gewünscht hatten.
In Japan wiederum sorgte der Friedensschluss, den der "Führer" nicht mit ihnen abgesprochen hatte, für Verwirrung. Auch wenn das "Reich" damit keine Abmachung gebrochen hatte, fühlten sich manche Japaner doch irgendwie von ihrem Verbündeten im Stich gelassen und befürchteten teilweise sogar eine sowjetische Bedrohung, trotz Nichtangriffspakt. Andererseits würde das "Reich" nun seine volle Stärke gegen die Westalliierten wenden können - wenn es sich der "Führer" auch hier nicht anders überlegen sollte. Die Japaner, die zu diesem Zeitpunkt bereits ihre Flotte Richtung Pearl Harbor geschickt hatten, waren unsicher und verbrachten viel Zeit auf Konferenzen. Manche hätten am liebsten die Flotte zurückgerufen. So vergingen einige Tage, in denen das Kriegskabinett nervös warten musste. Am Ende hielt Stalin seinen Teil des Paktes ein - zumindest noch. Und die Japaner zogen den Angriff durch wie geplant - also am 30. November 1941.
Modifikation[]
Schon 1942 kam es wegen dem Vertrag zwischen Nazis und Sowjets zu Meinungsverschiedenheiten. Zeitweise schien ein Wiederaufleben ihres Kriegs möglich zu sein.
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Mit dem Abschluss des Vertrages schieden die kleineren Partner von Deutschland - Finnland, Rumänien, Ungarn, die Slowakei, und Kroatien - aus dem Krieg aus. Auch Spanien zog seine Freiwilligen zurück, die im Cuerpo Azul Español (Blaues Spanisches Korps) organisiert waren.
Für Spanien wurde der Frieden insofern wichtig, als die sowjetischen Lieferungen Deutschland erlaubten, seinen hungernden Verbündeten nun autark machen zu können. Dies überzeugte den "Caudillo", am 6. Dezember 1941 seine Zustimmung zum Unternehmen Felix zu geben. Auch erhielt er viele sowjetische Beutegeschütze zur Verteidigung der langen spanischen Küste und der Kanaren gegen eine potenzielle britische Invasion.
Nazi-Deutschland selbst konnte nun einen großen Teil der Luftwaffe in den Westen zurück verlegen. Die Folgen machten sich schnell bemerkbar: Die Verluste der Royal Air Force stiegen merkbar an.
Die unglückliche Anders-Armee (mehrere Divisionen stark), die die Sowjets aus internierten polnischen Kriegsgefangenen aufgestellt hatte, sollte nun entwaffnet und wieder in Gefangenenlager deportiert werden. Dabei kam es zu Aufständen, bei denen Tausende von Polen, aber auch viele Sowjets getötet wurden.
Nachdem die Sowjetunion nun kein Verbündeter mehr war, ließ Churchill die Pläne für die Operation Pike aus der Schublade holen. Stalin war allerdings darauf vorbereitet, dass ein solcher Schlag gegen die Erdölfelder von Baku - womöglich mit Unterstützung der Türkei - erfolgen könnte, und ließ entsprechend viele Jäger dorthin abkommandieren.
Ansonsten wollte sich Stalin wieder darauf verlegen, abzuwarten, bis sich die Achse und die Westalliierten gegenseitig kaputtgekämpft hätten. Darin sah er eine neue Chance für die Sowjetunion - die vielleicht letzte.
Neue Grenzen[]
Dort, wo die neue Grenze nicht entlang von Flüssen verlief (ein Stück in Weißrussland zwischen Dnjepr und Düna, ein Stück in Taurien nördlich der Krim, und zwei kürzere Stücke im Baltikum), baute die "Operation Todt" Sicherheitsanlagen einige Meter hinter der eigentlichen Grenze. Ihre Länge betrug einige hundert Kilometer, und Zehntausende von Soldaten waren für die Bemannung notwendig. Die Anlagen waren mit Stacheldraht, Metallzäunen, Minenfeldern, Panzersperren, Hundelaufanlagen, Postentürmen, und Selbstschussanlagen ausgestattet. Für den Bau wurden viele tausend Zwangsarbeiter eingesetzt, von denen Tausende starben, so dass sie zu Recht sagen konnten, dass auch dieser Bau "auf manch einem Knöchelchen" stand.
- "This is a veritable Concrete Curtain!" (Das ist ein wahrhaftiger Beton-Vorhang!)
- — Churchill, als er Fotografien der neuen Schutzwälle sah, 3. März 1943. Manche Zeugen behaupten, er hätte ein anderes Wort als "veritable" benutzt.
Die Sowjets sprachen in diesem Zusammenhang vom "imperialistisch-faschistischen Wall der Aggression", Winston Churchill prägte den Begriff Concrete Curtain (Beton-Vorhang), während die Deutschen (ob Nazis, Antinazis, oder Unpolitische) einfach von "den Mauern" sprachen.
Fußnoten[]
- ↑ Stalin hatte in einem Artikel vom 24. November 1918 unter dem Titel „Vergeßt den Osten nicht“ über dieses Thema geschrieben